Jagddemo in Hannover: Was passiert bei den Protesten?

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Bei der großen Jagddemo in Hannover protestieren 20.000 Jägerinnen und Jäger für den Erhalt der Jagd. Fotos: Redaktion

Aufgrund der geplanten Änderung des niedersächsischen Jagdgesetzes hat die Landesjägerschaft zu Demonstrationen aufgerufen. Unter dem Leitsatz „Jetzt geht’s ums Ganze – Jagd sichern, Natur bewahren!“ demonstrieren heute, am 30. Januar 2025 mehrere Tausend Jägerinnen und Jäger für den Erhalt der Jagd. Im Fokus stehen vor allem die vorerst geplanten Einschränkungen der Jagdhundausbildung sowie der Umgang mit invasiven Arten in Niedersachsen. Heute wird deutlich: Die Jägerschaft zeigt Präsenz!

Große Jagddemo in Hannover: Etwa 20.000 Jägerinnen und Jäger demonstrieren für die Zukunft der Jagd

Gegen 10:30 Uhr, mit etwa einer halben Stunde Verzögerung, begann die Kundgebung auf dem Schützenplatz in Hannover. LJN-Präsident Helmut Dammann-Tamke ist begeistert von dem Bild, welches auf der Demonstration sichtbar ist: 20.000 Jägerinnen und Jäger sind vor Ort, um in Warnkleidung für den Erhalt der Jagd einzustehen. Über 200 Busse voller Demonstranten sollen aus dem ganzen Land gekommen sein, um die Jägerschaft in Niedersachsen zu unterstützen. Durch den großen Andrang hat sich auch der Beginn der Demonstration leicht verzögert. Mehrere hundert Jagdhörner begleiten die Jäger dabei in ihrer Mission, eine zukunftsfähige Jagd in Niedersachsen auch weiterhin zu ermöglichen.

Ein Meer aus orangener Warnkleidung: 20.000 Jägerinnen und Jäger kamen aus ganz Deutschland zur Jagddemo. 200 Büsse sollen von überall her nach Hannover gekommen sein.

Gegendemonstration: Tierschützer erklimmen Gebäude und zünden Bengalos

Währenddessen sorgen Gegendemonstrationen von Tierschützern für Furore – mit Bengalos sollen zwei Männer das Dach des Landesamts für Bau- und Liegenschaften erklommen haben. Diese Provokation soll die Jägerschaft allerdings nicht von ihrem Ziel abbringen. Der LJN macht deutlich: Niemand sollte sich von der Gegendemonstration provozieren lassen, die Tierschützer um 10 Uhr vor dem Leibnizhaus begannen.

Die Demonstration erreicht den Platz der Göttinger Sieben: Landtag kann Proteste nicht überhören!

Gegen 12 Uhr mittags erreicht die Demonstation der Jäger den Platz der Göttinger Sieben. Die Sitzung des Landtags findet direkt neben der Demo statt. Eines ist klar: Die Abgeordneten können die Proteste gegen die geplante Jagdgesetzreform auf keinen Fall überhören.

Auch das JÄGER-Team ist in Warnkleidung vor Ort, um für eine zukunftsfähige Jagd zu demonstrieren.

Jagddemo: Was passiert vor dem Landtag in Hannover?

Dammann-Tamke findet klare Worte vor dem Landtag: Das neue Eckpunktepapier aus dem Landwirtschaftsministerium bleibe „unkonkret und nebulös“. Er bedankt sich für die riesige Unterstützung der Jägerinnen und Jäger. „Wir sind eine starke Stimme…wenn es in nicht bald anders ist, dann kommen wir wieder.“

Und dass der Gegendruck der Jägerschaft auf der Jagddemo Erfolg zeigt, ist nun auch auf der Bühne vor dem Landtag sichtbar: Christoph Willeke, Landtagsabgeordneter und jagdpolitischer Sprecher der SPD, verspricht: Die Jagdhunde-Ausbildung am lebenden Tier wird nicht verboten!

Er verteidigt allerdings den Plan, dass Hunde künftig wegen der Einsturz- und Verletzungsgefahr nicht mehr in natürliche Fuchsbauen jagen dürfen. Dafür erntet er Buh-Rufe und Pfiffe aus dem Publikum. Auch JGHV-Präsident Karl Walch äußert sich: Die angepriesene Alternative, der Fuchsdummy Everfox, hat sich schon im als Vorbild herangezogenen Dänemark nicht als zuverlässig erwiesen.

Gegen 13.20 Uhr tritt schließlich auch Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne) auf die Bühne. Sie bedankt sich für die konstruktiven Gespräche mit der Jägerschaft, durch die einige Änderungspläne bereits verworfen wurden. Sie fordert, dass die Jagd in Niedersachsen sich weiterentwickeln soll. Staudte mahnt die Jägerschaft allerdings auch ab: Man müsse die Akzeptanz der Bevölkerung im Auge behalten, ein offener Dialog müsse weiterhin möglich sein. Sie erklärt, dass es zu Änderungen kommen müsse, da sich Menschen Sorgen um ihre Haustiere machen würden. Auch sie sieht allerdings die Relevanz des Themas Jagd und verspricht Dialoge mit der Jägerschaft. Staudte rechnet damit, dass ein Gesetzesentwurf nach der Sommerpause im Kabinett vorliegen könnte.

Ende der Jagddemo: Dammann-Tamke zieht Fazit

Damit endet die Jagddemo in Hannover. Der Landesjägerschaftspräsident Helmut Dammann-Tamke bedankt sich noch ein Mal bei jedem, der die Jägerschaft in Hannover bei der Demonstration unterstützt hat. Er zieht insgesamt ein positives Fazit und ist sich sicher: Die Proteste haben Wirkung gezeigt!