Jagd auf Nutrias: Nager aus Südamerika bekommt Druck

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Die Zahl der erlegten Nutria steigt stetig. (Foto: pixabay.com)

Die Zahl der erlegten Nutrias steigt kontinuierlich. Der biberähnliche Nager aus Südamerika breitet sich in Deutschland immer weiter aus – und ihr Fleisch wird immer beliebter. 

Bereits 1997 wurde die Nutria – auch Sumpfbiber genannt – in das Jagdrecht aufgenommen. Seither steigt die Zahl der erlegten Tiere kontinuierlich. Der Nager kann durch seine Grabtätigkeiten erhebliche Schäden an Uferböschungen und Deichen anrichten. Von Laien wird er gerne mit dem Biber verwechselt. In Deutschland hat sich das Tier etabliert. Lediglich Gebiete mit langen Frostperioden und hohen Schneelagen meidet es.

Einst begehrt: Nutrias Pelz

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Tiere wegen ihres Pelzes und ihres Fleisches aus Südamerika eingeführt. Dort wurden sie auf Farmen gehalten. Die dichte grau-braune und sehr feine Unterwolle der Tiere war dabei besonders begehrt. 1933 gab es dann den ersten Nachweis für freilebende Tiere. Seither sind die Bestände in Deutschland stetig gewachsen. Seit 1997 darf der Nager bejagt werden.

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Seit 2013 steigt die Zahl der erlegten Nutrias fast kontinuierlich. (Quelle: DJV)

Die Nutria bevorzugt strömungsarme Gewässer mit einem vielfältigen Angebot an Wasserpflanzen. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal zum Biber sind die weißen Barthaare. Die des Bibers sind schwarz. Außerdem treten ihre Ohren deutlicher hervor als die des Bibers. Zudem sind Nutria kleiner als Biber und haben nicht den breiten und abgeflachten Ruderschwanz.

Nutria

Die weißen Barthaare der Nutria sind markant. (Foto: Pixabay)

 

Biber

Im Gegensatz zur Nutria sind die Barthaare des Bibers schwarz. (Foto: Pexels.com)

Schmackhafter Schädling

Das Fleisch der Nutria wird immer beliebter. War es früher nur Nebenprodukt auf den Pelzfarmen, so wird ihm heute ganz bewusst immer mehr Beachtung zuteil. Das helle Fleisch hat keinen nennenswert starken Wildgeschmack und eignet sich besonders für Bratengerichte. Seit Juni 2020 entfällt zudem die bisher verpflichtende Untersuchung auf Trichinen. Da der Nager hauptsächlich vegetarisch lebt, ist die Gefahr von Trichinen so gut wie ausgeschlossen.

Seit 2016 wird die Nutria auf der EU-Liste der gebietsfremden, invasiven Tierarten aufgeführt. Durch das Abfressen von Ufervegetationen können sie die Brut- und Schutzgebiete von Wasservögeln, Fischen und Amphibien bedrohen. Auch auf landwirtschaftlich genutzten Flächen können sie Fraßschäden verursachen.