Ein Jagdaufseher in Bozen erlöste einen schwer verletzten Fuchs von seinen Leiden. Das rechtmäßige Handeln des Waidmannes brachte ihn trotzdem vor Gericht – dieses sprach den Jäger nun frei. Was ist passiert?
Eigentlich ging der Jäger nur seinen Aufgaben nach. Er erlöste einen Fuchs, der durch einen Unfall schwer verletzt wurde, durch einen Schuss von seinen Schmerzen. Dabei filmten ihn jedoch zwei Frauen, die das Video von dem Vorfall im Netz verbreiteten. Die Folge: Ein riesiger Shitstorm für den Jäger und eine Anzeige von Tierschützern. Mittlerweile hat das Gericht ein Urteil zu Gunsten des Jagdaufsehers gefällt.
Jäger erlöst Fuchs: Was ist passiert?
Der Ablauf des Vorfalls wirkt insgesamt unspektakulär: Bei einem Wildunfall ist ein Fuchs durch ein Auto, welches das Tier erfasste, schwer verletzt worden. Die zugezogene Feuerwehr verständigte den Jagdaufseher, welcher direkt zur Unfallstelle kam und den Zustand des Tieres inspizierte. Der Mann entschied sich, den Fuchs zu erlösen. Zum Skandal wurde die Situation erst, weil zwei Frauen den Jäger beim Erlösen des Tieres filmten und die Aufnahmen online verbreiteten. Daraufhin reagierten viele Menschen empört, der Waidmann sah sich mit einem Shitstorm konfrontiert. Doch damit nicht genug: Tierschützer, die das Video entdeckten, zeigten den Mann an.
Urteil des Gerichts: Jäger handelte rechtmäßig
Vor Gericht musste der Jäger sich gegen den Verdacht auf Tötung eines Tieres aus Grausamkeit oder ohne Notwendigkeit verteidigen. Diese Vorwürfe stellten sich für das Gericht allerdings als unhaltbar heraus. Die Staatsanwaltschaft beantragte kompletten Freispruch, das Gericht stimmte zu. Damit war der Jäger, der seinen waidmännischen Aufgaben nachging und die Qualen eines verletzten Tieres beendete, schlussendlich freigesprochen.
Shitstorm und Anzeige: Jagdverband reagiert empört
Der zuständige Jagdverband reagierte empört auf die Vorwürfe und unterstützte den Jäger, der hauptberuflich beim Verband angestellt ist. Er übernahm die Prozesskosten von 10.000 Euro. Auch der Jagdverbandsdirektor Benedikt Terzer äußerte sich gegenüber den lokalen Medien zu dem Vorfall: „Das Urteil zeigt auf, dass der ganze Strafprozess aufgrund von offenkundigen Fakenews zustande gekommen ist“. Durch den Shitstorm sei Jagdaufsehern inzwischen zusätzlich unklar, ob es für sie noch sicher ist, bei Wildunfällen auszurücken und ihren Pflichten nachzugehen.