Waschbären sind bekannt dafür, in Gärten und Häusern ihr Unwesen zu treiben und große Schäden anzurichten. Die kleinen Raubtiere erscheinen zwar niedlich, gelten allerdings als invasive Art und stellen eine große Gefahr für einige heimische Tiere dar. Nun kam es in Erfurt dazu, dass ein Jäger einen Waschbären erlegte – und damit einen Großeinsatz auslöste. Was ist passiert?
Jäger löst Großeinsatz in Wohnsiedlung aus
Die sogenannte „Märchensiedlung“ im Südosten von Erfurt ist eigentlich genauso idyllisch, wie es ihr Name vermuten lässt. Dort gab nun es allerdings einen Vorfall, der die Anwohner in große Unruhe brachte. Ein unbekannter Mann erschoss am helllichten Tag ein Tier in der Wohnsiedlung. Es folgte ein Großeinsatz – dieser wäre allerdings nicht von Nöten gewesen.
Zeugen haben sich am Mittag des 21. Februars 2025 bei der Polizei gemeldet. Ein vermeintlich unbekannter Mann habe ein Tier erschossen. Die Informationslage war auch nach mehreren Zeugenaussagen dürftig, die Beamten mussten besorgt sein, dass von der unbekannten Person eine Gefahr für die Anwohner ausgehen könnte. Die Polizei reagierte dementsprechend mit einem Großeinsatz. Bei diesem stellte sich allerdings heraus: Eigentlich hat nur ein Jäger seinen Job getan.
Der Waschbär als invasive Art: Jagdreviere gibt es auch in Städten!
Die Märchensiedlung sah plötzlich wie der Schauplatz eines Krimis aus. Die zuständige Polizei sperrte die Zufahrten der Märchensiedlung ab, um eine mögliche Gefahr zu minimieren. Vor Ort zeichnete sich aber ein beruhigendes Bild ab: Bei dem unbekannten Schützen handelt es sich um einen 46-jährigen Jäger, der innerhalb von seinem eigenen Jagdrevier einen kranken Waschbären erlöste. Dementsprechend ging von dem Mann auch keine Gefahr für die Anwohner aus. Dass auch Stadtgebiete zu Jagdrevieren zählen können, ist vielen Menschen nicht bekannt. Gerade in Bezug auf invasive Arten wie Waschbären oder beispielsweise Wildschweinpopulationen, die es sich in Städten bequem machen, wie es zum Beispiel in Kassel passiert ist, ist es höchstrelevant, dass Jäger auch dort ihren Aufgaben nachgehen können.
Waschbären gelten nach Recht der Europäischen Union als invasive Art. Die kleinen Raubtiere, die ursprünglich aus Amerika stammen, können hier ganzjährig bejagt werden – eine Ausnahme stellt hier bisher die Elternzeit dar. Jäger sollen die Bestände der invasiven Art bestmöglich regulieren.