Italien: Massenabschuss zur ASP-Prävention

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Nach Hessen und Rheinland-Pfalz ist nun auch Baden-Württemberg betroffen. (Foto: Pixabay.com)

Italien plant, in den nächsten drei bis fünf Jahren 60 – 80% der dort heimischen Wildschweine zu erlegen – und das alles für den Handel mit Parmaschinken.

Italien steht vor einem Dilemma: Durch die Afrikanische Schweinepest haben viele Länder ein Einfuhrverbot für Parmaschinken ausgesprochen. Die Angst, mit dem Produkt auch die Erreger der ASP über die Landesgrenzen zu transportieren ist groß. Nun sollen eine Millionen Wildschweine erlegt werden – um der Ausbreitung der ASP entgegenzuwirken.

Immer mehr Wildschweine

Die Wildschweinpopulation in Italien wächst stetig. In den letzten drei Jahrzehnten hat sie sich verzehnfacht und sorgt für massive Probleme – über 1,5 Millionen Tiere soll es geben. Die Tiere verursachen Schäden in städtischen Gebieten, durchwühlen Mülltonnen und graben die Vorgärten um. Zudem soll es in der Vergangenheit auch zu Angriffen auf Menschen gekommen sein. Die Tiere haben sich zunehmend an menschliche Siedlungen und das dort vorhandene Nahrungsangebot gewöhnt und suchen diese gezielt auf. Zudem stellen sie eine Gefahr für Hausschweine dar, auf die sie die ASP übertragen können.

Einfuhrverbote von Parmaschinken

Das ist auch der Grund für viele Länder, ein Einfuhrverbot für Parmaschinken aus Italien auszusprechen. So zum Beispiel Kanada, China, Japan und Mexiko. Das Problem liegt vor allem darin, dass der Erreger in diesem speziell zubereiteten Schweinefleisch deutlich länger überleben kann, als in anderen Sorten. In gekühltem Fleisch überlebt er bis zu 15 Wochen, in konserviertem Schicken bis zu sechs Monate und in Parmaschinken über ein Jahr.

Italien plant Massenabschuss

Die italienische Regierung stellt sich der Problematik: Das italienische Landwirtschaftsministerium hat einen Plan erarbeitet, der vorsieht, innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre 60 bis 80 Prozent der in Italien lebenden Wildschweine zu erlegen. Ob dieser Plan umsetzbar ist, bleibt fraglich. Wildschweine sind intelligente und anpassungsfähige Tiere. Sie lernen schnell, wovon eine potenzielle Gefahr ausgeht. Das macht ihre Bejagung nicht leicht. Ob sich die ASP dadurch eindämmen lässt bleibt fraglich.