In Peiting, ein Markt im oberbayrischen Landkreis Weilheim-Schongau, kommt es regelmäßig zu grausamen Entdeckungen. Immer wieder finde Peter Kraus in seinem Jagdrevier in Peiting gerissene Tiere. Vor wenigen Tagen ist dies erneut passiert: Ein Hunderiss tötete eine Rehgeiß.
„Das sind Bilder, die will keiner sehen“
Das Reh lag leblos im Gras – eindeutig totgebissen. Dafür war allerdings weder der Wolf noch der Luchs verantwortlich. Stattdessen hat ein Hund das Tier gehetzt und getötet. Ein solcher Hunderiss ist allerdings kein Einzelfall – regelmäßig machen Jäger derartige Funde.
Hunderiss in Oberbayern: Getötete Wildtiere kein Einzelfall
Demnach seien es im Schnitt zwei gerissene Wildtiere pro Jahr, die Jäger in den Revieren rund um Peiting finden. Die Dunkelziffer könnte deutlich höher liegen. Denn nicht jedes Tier wird nach einem Hunderiss tatsächlich gefunden. Viele Tiere würden sich demnach nach einem Angriff mit ihren Verletzungen zurückziehen und unentdeckt an ihren Wunden verenden. In diesem Fall hat der Hund ein trächtiges Reh gerissen. Auch die zwei Kitze im Bauch der Rehgeiß hatten keine Überlebenschance.
Frei laufende Hunde machen ihre Besitzer schnell zu Wilderern
Frei laufende Hunde gefährden dabei alle möglichen Wildtiere – neben Rehwild sind oft auch einige weitere Niederwildarten betroffen. Besonders zur Brut- und Setzzeit im Frühjahr können Hunde, die nicht angeleint sind, großen Schaden anrichten. Dabei sollte ein Hunderiss in dieser Form gar nicht zustande kommen dürfen. Reißt ein Hund nämlich ein Wildtier, gilt dies als Wilderei und wird zur Straftat für den Besitzer. Entdeckt ein Jäger einen wildernden Hund, darf er diesen zum Schutz der Wildtiere schießen.
Hunderiss verhindern – Hunde anleinen!
In Bayern gibt es keine einheitlichen Vorgaben zur Leinenpflicht während der Brut- und Setzzeit. Gemeinden und Kommunen entscheiden über Regelungen diesbezüglich. Bürgermeister Peter Ostenrieder appelliert an alle Hundebesitzer, Vierbeiner anzuleinen und nicht frei laufen zu lassen, um einen möglichen Hunderiss zu verhindern. Landwirtschaftlich genutzte Flächen, die oft auch Aufenthalts- und Lebensraum für Wildtiere sind, sind für Hunde während der Nutzzeit von April bis Oktober ohnehin tabu.