Das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU) warnt vor dem Ausbruch der Hasenpest. Die Tierseuche wurde in zwei Fällen in Mittelhessen gemeldet.
Hasenpest in Hessen: Spaziergänger sollten vorsichtig sein
Spaziergänger in Hessen sollten momentan mit besonderer Vorsicht unterwegs sein. Wer sich in der Natur aufhält, sollte den Kontakt zu wildlebenden Hasen und Kaninchen sowie zu Nagetieren meiden, um sich vor der Tularämie – meist benannt als „Hasenpest“ – zu schützen. Im Gegensatz zu vielen anderen Tierkrankheiten, wie zum Beispiel der Afrikanischen Schweinepest, kann die Hasenpest auch auf den Menschen übertragen werden. „Deshalb ist es wichtig, dass Menschen keine Feldhasen anfassen, insbesondere dann, wenn sie ein Tier sehen, das vermeintlich hilfsbedürftig am Wegesrand liegt und keine Scheu zeigt“, erklärt das Ministerium.
Was sind die Symptome der Hasenpest?
In den vergangenen Monaten kam es vermehrt zu Meldungen der Hasenpest. Die Tularämie wurde bereits in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, dem Saarland und Niedersachsen gemeldet. Nun gab es zwei Fälle im Kreis Gießen in Mittelhessen. Die Krankheit betrifft in erster Linie Feldhasen und wird durch Stäbchenbakterien ausgelöst. Aber auch andere Nagetiere wie Kaninchen, Mäuse, Ratten oder Eichhörnchen sind empfänglich. Offizielle Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Tierseuche gibt es nicht. Menschen sind dennoch angehalten, den besonders betroffenen Tierarten nicht näher zu kommen.
Gerade dann, wenn die Tiere benommen und hilfsbedürftig wirken, ist Vorsicht gebeten. Denn an Hasenpest erkrankte Tiere schwanken beim Gehen und magern teils stark ab. Die Sterblichkeit bei Hasen ist hoch, wenn sie befallen sind, zeigen sie sich aufgrund schwindender Kräfte oft weniger scheu.
Beim Menschen zeigt sich eine Infektion durch grippeartige Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber. In den meisten Fällen ist eine Behandlung mit Antibiotika möglich.
Wie sollten sich Jägerinnen und Jäger verhalten?
Auch Jäger sollten in betroffenen Gebieten beim Umgang mit Wildtieren vorsichtig sein. Es ist empfohlen, beim Kontakt mit erkrankten Tieren Einweghandschuhe und gegebenenfalls eine Maske zu tragen. Verdächtige Tiere sollten zusätzlich zur Untersuchung eingesendet werden, um das Seuchengeschehen besser einschätzen zu können.