Das Land Brandenburg will in Sachen Wolf nun Entwicklung reinbringen. Noch in dieser Woche will das Land eine Bundesratsinitiative einreichen. Diese soll dann das Wolfsjagdverbot aufheben.
Initiative von Brandenburg: Ist der Wolf bald bundesweit im Jagdrecht?
Der Diskurs in Sachen Wolf verhärtet sich immer mehr. Nun dürfen Landwirte und Tierhalter vielleicht aufatmen, denn die neue Landesregierung von Brandenburg, bestehend aus SPD und BSW, setzt auf einen neuen Kurs in Sachen Wolf. Noch in dieser Woche will Brandenburg mit einer Bundesratsinitiative den Abschuss von Wölfen genehmigen. Dies könnte bundesweite Folgen für ein mögliches Wolfsmanagement haben.
In Brandenburg ist die Situation besonders angespannt – denn das Bundesland hat laut einigen Berichten die höchste Wolfsdichte weltweit. 58 Rudel wurden nach jetzigem Stand (März 2025) nachgewiesen. Und auch insgesamt weist Deutschland inzwischen eine beachtliche Wolfspopulation auf, insgesamt soll es 209 Rudel geben. Dadurch, dass die Wölfe auch immer wieder Nutz- und Wildtiere reißen und auch dem Menschen immer wieder nahekommen, gibt es auch immer mehr Forderungen für den Abschuss von Wölfen.
Wölfe in Europa: Schutzstatus auf EU-Ebene gesenkt?
Bisher ist der Wolf diesbezüglich geschützt, die Entnahme von Wölfen ist in Deutschland grundsätzlich verboten. Dies möchte das Land Brandenburg nun mittels einer Bundesratsinitiative ändern. Diese könnte nämlich die Änderung des Bundesjagdgesetzes zur Folge haben. Der Beschluss für die Initiative wurde bereits am Dienstag (18. März 2025) verfasst – jetzt könnte es also ganz schnell gehen.
Die Bundesratsinitiative fordert die Bundesregierung auf, die Rechtsänderungen vorzubereiten, die ermöglichen, den Wolf bundesweit ins Jagdrecht zu übernehmen. Außerdem soll sie sich in Brüssel für eine schnelle Anpassung des Schutzstatus von Wolf einsetzen – solange dies nicht geschieht, ist die Entnahme von Wölfen auf EU-Ebene nicht gestattet und damit auch in Deutschland nicht möglich. Denn bislang ist die Bejagung von Wölfen nur in absoluten Einzelfällen erlaubt.
Warum soll der Wolf in Brandenburg ins Jagdrecht?
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) äußerte sich nun zum Wolf in Brandenburg: „Der sprunghafte Anstieg der Zahl der Wölfe in den letzten Jahren verursacht erhebliche Schäden bei der Weidetierhaltung. Brandenburg ist davon besonders betroffen“, erklärt der Politiker der Presse gegenüber. Ziel sei eine effiziente Kontrolle über die Entwicklung des Wolfsbestandes. „Dazu gehören natürlich auch Abschüsse unter klaren Regeln. Nur so können wir auch Akzeptanz für den Schutz des Wolfes schaffen.“
Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (SPD) erläutert die Entscheidung, welche besonders bei Tierschützern für großen Unmut sorgt: „Mich erreichen Anfragen von besorgten Menschen, in deren unmittelbarer Umgebung Wölfe auch in Ortslagen gesichtet wurden. Mich erreichen Klagen der Landwirte, die in ihren Tierbeständen zunehmend mit Wolfsrissen zu tun haben. Solche Sorgen nehme ich ernst.“