Blauzungenkrankheit bricht wieder aus – Impfaufruf startet

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© Unsplash/Judith Prins

Nachdem im Winter größtenteils Ruhe um die Blauzungenkrankheit (auch BTV oder Blue Tongue Virus) eingekehrt war, steigen nun parallel mit den Temperaturen auch die Zahlen der Ansteckungen mit der Tierseuche stetig an. Auch in Sachsen-Anhalt treten immer mehr Fälle auf – schon 90 Fälle sind es nur in diesem Jahr. Experten rechnen nun damit, dass die Tierseuche in den nächsten Monaten noch stärker grassieren wird. Sachsen-Anhalt setzt daher nun darauf, möglichst viele Nutztiere gegen die Krankheit impfen zu lassen.

Blauzungenkrankheit bricht im Frühling wieder verstärkt aus

Das Landwirtschaftsministerium in Sachsen-Anhalt spricht eine klare Empfehlung aus, Schafe und Rinder gegen die Blauzungenkrankheit impfen zu lassen. Grund dafür ist, dass die Krankheit sich nach einer „Winter-Pause“ wieder verbreitet. Für die kommenden Monate sind zusätzlich steigende Zahlen prognostiziert. Laut den Daten des Friedrich-Loeffler-Instituts, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, sind 2025 bereits 90 Fälle der übertragbaren Tierseuche in Sachsen-Anhalt aufgetreten. Betroffen sind dabei besonders die Regionen Altmark sowie der Süden Sachsen-Anhalts. Seitdem die neue Variante, BTV-3, ausgebrochen ist, kam es laut dem Landwirtschaftsministerium zu etwa 350 Fällen landesweit.

Tierseuche im Aufmarsch: Impfungen sollen Abhilfe schaffen

Auch Landwirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) betont, wie wichtig die Vorsorge im Kampf gegen die Infektionskrankheit ist: „Die Impfung ist der wirksamste Schutz vor der Blauzungenkrankheit“. Übertragen wird die Krankheit nicht direkt von Tier zu Tier, sondern über blutsaugende Stechmücken, die sogenannten Gnitzen. Diese stechen infizierte Tiere und tragen die Erreger dann mit dem nächsten Stich auf andere Tiere weiter. Die Steckmücken sind bei höheren Temperaturen besonders aktiv, weshalb eine erhöhte Ausbreitungsrate im Frühling und Sommer zu erwarten ist.

Tierhalter können für ihre Tiere eine vom Land geförderte Impfbeihilfe beantragen. Etwa 60 Prozent der Schafe sowie 10 Prozent der Rinder wurden Berichten zufolge im vergangenen Jahr landesweit geimpft. Die Förderung soll dazu dienen, die Impfbereitschaft zu steigern – denn oft endet die Infektionskrankheit für Tiere qualvoll und tödlich. Zusätzlich kann ein Ausbruch erhebliche wirtschaftliche Schäden für Betriebe zur Folge haben.

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