In Gelnhausen wurde eine Tierseuche nachgewiesen. Philipp Buchenau, Jagdleiter im Stadtwald und im Gebiet der Jagdgenossenschaft Gelnhausen-Mitte, informiert über den Vorfall. Das Amt für Verbraucherschutz und Veterinärswesen des Main-Kinzig-Kreises hat demnach einen positiven Befund mit dem Aujeszky-Virus festgestellt. Was müssen Anwohner jetzt wissen?
Aujeszky-Virus in Gelnhausen in Hessen nachgewiesen
Eigentlich wurde das tote Wildschwein in Bezug auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) kontrolliert. Dabei ergab sich allerdings, dass das Tier eine andere Tierseuche mit sich trug: „Die Blutproben werden stichprobenartig auch auf das Aujeszky-Virus getestet“, erklärt Buchenau. Denn in dem Blut des Tieres wurden Antikörper festgestellt.
Worauf müssen Tierhalter in Bezug auf die Tierseuche achten?
Die Antikörper bedeuten allerdings nicht, dass die Tiere dauerhaft ansteckend sind. Kommt es allerdings zu einer Schwächung des Immunsystems, etwa durch eine andere Erkrankung, kann das Virus erneut aktiviert werden. Durch die daraus resultierende Virusvermehrung ist dann auch wieder eine Ansteckung möglich. Das erklärt das Hessische Landeslabor auf seiner Webseite.
Es ist nicht der erste Befund des Aujeszky-Virus bei Gelnhausen. Schon im Sommer 2023 gab es einen entsprechenden Befund der Tierseuche am Stadtrand. Buchenau gibt Tierhaltern nun Verhaltenstipps, denn auch Hunde können sich anstecken. „Achten Sie auf ihre Haustiere“, erklärt der Jagdleiter. Und: „Nehmen Sie ihre Hunde an die Leine.“
Was ist das Aujeszky-Virus?
Das Virus ist nach dem ungarischen Tierbiologen Aladár Aujeszky benannt. Bei Hunden ruft eine Ansteckung die Pseudowut hervor. „Im Gegensatz zum Hauptwirt Schwein kommt es bei den anderen empfänglichen Säugetieren so gut wie immer zu tödlichen Krankheitsverläufen“, erklärt das Hessiche Landeslabor. Menschen sind dabei nicht empfänglich – Haustiere wie Hunde oder Katzen und Widerkäuer können sich allerdings anstecken. Übertragen wir der Erreger über Körperflüssigkeiten, Fleisch oder Innereien – für Jagdhunde besteht also ein besonders hohes Risiko.
Die Ansteckung ist für die Tiere nicht nur mit großem Leid, sondern quasi immer auch mit einem tödlichen Verlauf verbunden. Das Anleinen von Hunden sowie umsichtiges Verhalten im Umgang mit Wildschweinen sind daher unabdingbar im Umgang mit dem Aujeszky-Virus.