ASP in Westpolen: Bei einer Sau im Landkreis Wschowa im Verwaltungsbezirk Lebus wurden am Donnerstag die Afrikanische Schweinepest nachgewiesen.
Das bestätigte der polnische Veterinärdienst dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
Das Tier wurde am 04. November in einem Autounfall getötet und anschließend in einem Labor der staatlichen Veterinärbehörde in Puławy untersucht.
ASP in Westpolen 110 Kilometer von Cottbus
Mit dem Fund in der Nähe der deutsch-polnischen Grenze steht die ASP unmittelbar vor Deutschland.
Der Verwaltungsbezirk Lebus liegt direkt an der Grenze zu Brandenburg. Auf der interaktiven Karte wird deutlich, warum der Fund überraschend kommt. Alle bisherigen ASP Funde auf Bauernhöfen und Mastbetrieben seit 2014(blaue Pfeile) konzentrieren sich in den fünf östlichen Verwaltungsbezirken Polens. Der neue Fund (roter Pfeil) liegt 300 Kilometer entfernt.
Laut dem Fachmagazin „Pig Progress“ aus den Vereinigten Staaten wurde das Wildschwein in der Nähe des Dorfes Tarnów Jezierny gefunden.
Cottbus und Frankfurt an der Oder liegen von dem Dorf in der Luftlinie rund 110 Kilometer entfernt. Angeblich gibt es in der Region keine landwirtschaftlichen Betriebe mit Schweinehaltung.
UPDATE: Neun weitere tote Schweine gefunden
Ein Suchtrupp aus 150-170 Leuten durchkämmte am Samstagmorgen die Wiesen und Wälder rund um den Fundort der toten ASP-Sau. Im Laufe der Suchaktion fanden die Teilnehmer neun tote Sauen. Ob die Tiere der Afrikanischen Schweinepest erlagen, ist noch unklar. Alle neun Stücke werden nun untersucht.
Laut der polnischen Zeitung Gazeta Lubuska hat der Verwaltungsbezirk Lebus im Umkreis von fünf Kilometern um die gefundenen Sauen den Bereich mit Metallgittern eingezäunt. Weitere Suchen fanden auch am Sonntag statt.
Deutschland auf ASP in Westpolen gut vorbereitet?
Besonders Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sind durch die Funde in Westpolen akut bedroht. Auf Brandenburger Seite sieht man der Situation angeblich gut gerüstet entgegen. Das Brandenburger Verbraucherschutzministerium habe mit einem Fall so kurz vor der Grenze zwar nicht gerechnet, man bereite sich aber schon zwei Jahre auf den Krisenfall vor, sagte Sprecher Uwe Krink am Samstag.
Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus ist ebenfalls alarmiert: „Wir müssen feststellen, dass die Afrikanische Schweinepest wieder weiter an Deutschland und damit auch an Mecklenburg-Vorpommern herangerückt ist. Für uns heißt das erhöhte Alarmbereitschaft auf allen Ebenen.“
Aber auch MV sei bereit für die Seuche: „Wir sind in Mecklenburg-Vorpommern auf eine mögliche Einschleppung der Tierseuche sehr gut vorbereitet. Wir führen regelmäßig Tierseuchenübungen durch. So haben wir bereits im Juni 2018 gemeinsam mit dem Bund und den Veterinärbehörden von Polen eine Übung durchgeführt, die einen raschen Informationsfluss nach Feststellung der Afrikanischen Schweinepest zwischen den lokalen sowie den übergeordneten Veterinärbehörden beider Länder sicherstellen soll. Auch halten wir entsprechende Notfallpläne sowie einen Spezialzaun zur Abgrenzung eines Infektionsherdes vor und regulieren den Schwarzwildbestand nicht zuletzt über die Pürzelprämie. Wichtig ist, dass nun vor allem die Schweinehalter ihre Biosicherheitsmaßnahmen hochfahren und keinerlei Risiko eingehen.“
Diese Meldung wird kontinuierlich aktualisiert