Die Afrikanische Schweinepest grassiert weiterhin in Hessen. Jäger sollen nun mehr Geld für Wildschweine erhalten. Die Bedrohung durch die Tierseuche hält weiter an.
Afrikanische Schweinepest in Hessen: Wie geht das Land mit der Tierseuche um?
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) sorgt weiterhin für Unruhe. Um die Tierseuche weiter einzudämmen, wollen nun mehrere Landkreise in Hessen, unterstützt durch das Land, verstärkt auf finanzielle Anreize für die Jagd auf Schwarzwild setzen. Inzwischen zahlt der Rheingau-Taunus-Kreis 120 Euro für jedes erlegte Wildschwein. Wie das Landwirtschafts- und Jagdministerium in Wiesbaden gegenüber der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, übernimmt das Land Hessen die Hälfte dieser Prämie. Auch der Kreis Darmstadt-Dieburg hat sich für diese Maßnahme entschieden. Der Kreis hat seine Abschussprämie verdoppelt, diese liegt nun bei satten 200 Euro pro Wildschwein.
Population soll maximal reduziert werden
Die Prämien werden dabei in den zur Afrikanischen Schweinepest festgelegten Sperrzonen I und II in Hessen unabhängig davon bezahlt, ob das erlegte Tier die Afrikanische Schweinepest tatsächlich hatte. Ziel sei laut Ministerium nämlich die Reduktion des Bestands. Ein positiver Nebeneffekt: Eine geringe Schwarzwildpopulation könnte auch die Schäden von Wildschweinen in Maisfeldern verringern. In letzter Zeit kam es zusätzlich immer wieder zu Berichten, bei denen Wildschweine in ganz Deutschland für Chaos sorgten.
Kampf gegen Afrikanische Schweinepest: Nachsuchen, Schutzzäune und Bejagung
Seit dem ersten Mal, bei dem die Afrikanische Schweinepest am 15. Juni 2024 in Hessen nachgewiesen wurde, sind die Infektionszahlen hoch. Laut Ministerium habe man „mehr als 4500 tote Wildschweine gefunden beziehungsweise kranke Wildschweine erlegt und rund 1.600 positiv getestet“. Für das Tierseuchenmanagement setzt das Land unter anderem auf intensive Kadaversuche. Etwa 346.000 Hektar Fläche wurden insgesamt unter anderem mit Drohnen und Spürhunden abgesucht. Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass sich das Tierseuchengeschehen in Hessen in nächster Zeit beruhigt.
Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest setzt Hessen auch auf den Bau von Schutzzäunen. In Hessen gibt es laut Landwirtschaftsministerium bereits jetzt rund 300 Kilometer Elektrozaun. Dazu kommen etwa 170 Kilometer Festzaun, weitere 40 Kilometer sind gerade im Bau. Ziel ist es, sogenannte „weiße Zonen“ zu schaffen, die vollständig wildschweinfrei sein sollen. Diese Zonen sollen Infektionsketten unterbrechen.
Auch laut Ingmar Jung, Landwirtschafts- und Jagdminister (CDU), müsse man die Wildschweinbestände im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest deutlich reduzieren. Dabei käme den Jägerinnen und Jägern eine besonders wichtige Rolle zu. Die Prämien sollen bei dieser aufwändigen Arbeit nun Anreiz schaffen.