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JÄGER Ausgabe August 2020 Prachtböcke: gehegt, geliebt, erlegt

Ausgerechnet Friedrich Merz, der letzte Hoffnungsträger des CDU-Wirtschaftsflügels, brachte jüngst eine Regierung mit den Grünen ins Gespräch. Diese säßen „in vielen bürgerlichen Familien längst am Frühstückstisch“. Ob er sich da mal nicht getäuscht hat?

„Man macht das Abitur, dann macht man ein fantastisches Jahr und geht ins Studium und wird glücklich. (…) Und dann haben viele angefangen, sich loszulösen von diesem Modell „ich muss irgendwas arbeiten, um was zu arbeiten“, sondern haben sich wirklich gefragt, was möchte ich machen und was ist mein Beitrag für die Welt?“ So erläuterte die grüne Klimaaktivistin Luisa Neubauer nun bei „Markus Lanz“, warum der Klimaschutz das Thema ihrer Generation sei. Sie ließ offen, ob sich auch Bauernsöhne aus Malente, Migranten aus Gelsenkirchen oder die Maurerlehrlinge von Sorge im Südharz diese Sinnfragen stellen. Vielleicht kann man ihr das nicht vorwerfen. Neubauer ist jung, telegen – und privilegiert. Nicht nur äußerlich, sondern auch von Geburt. Sie stammt aus dem noblen Hamburger Westen – und dort wiederum aus einer reichen Familie. Sie reist gern und fliegt viel – und es ist nicht einmal unwahrscheinlich, dass ihr CO2-Abdruck größer ist als der aller Familien von Sorge im Südharz zusammen.

Ob sie deshalb auch die Großchance, den medialen „Bruchpiloten“ Merz samt seines Privatflugzeugs live bei Lanz abzuschießen, absichtlich verstreichen ließ? Klar ist: Ihre Partei hat eh kaum Wähler in Gelsenkirchen und dem Harz. „Grün“, das ist längst vor allem eine Bewegung jener Bürger, deren Kinder alle Abitur machen und danach ein „fantastisches Jahr“ – und später alle „glücklich werden“ sollen. […] Das ganze Editorial finden Sie im Heft!

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