JÄGER Ausgabe 12/2020 Alles im Griff?

Als ich im letzten Jahr am Streckenplatz das ein oder andere mal in erstaunte Gesichter blickte, lag dies vermutlich an meinem schon recht beachtlichen Babybauch – viele jagdliche Bekannte sieht man schließlich nur zu den Gesellschafts-jagden.

Zu Beginn der diesjährigen Drückjagdsaison allerdings war mir oft überhaupt nicht klar, mit welchem Gesichtsausdruck mich mein Gegenüber nun bedachte.

Zugegeben, einigen steht die Mund-Nasen-Maske ja gar nicht schlecht, und bei manchem dient sie als hervorragendes Alibi, wenn einem mal wieder nicht einfällt woher und ob der Andere einem bekannt vorkommt. „… nicht erkannt”, nuschelte man über den empfohlen Mindestabstand hinweg und zückte das kleine Fläschchen mit der Handdesinfektion, das nun jeder griffbereit zu haben scheint, und geht dem peinlichen Gespräch geschäftig wirkend aus dem Weg.

Kaum hatte wir uns aber an die Aufhebung des Vermummungsverbots und den knurrenden Magen auf dem Nachhauseweg gewöhnt, erhielt der neue Herbstzauber auch schon einen Dämpfer. Während sich die Afrikanische Schweinepest seit Wochen auf zwei scharfumgrenzte Kerngebiete konzentrierte, breitete sich Covid-19 wieder rasend schnell in der Bevölkerung aus. Erneuter Lock-down im November, 10-Personen-Regel, die dringende Empfehlung unnötige Reisen zu vermeiden und die Frage, ob Gesellschaftsjagden tatsächlich so systemrelevant wie Frisörbesuche sind.

Wer hätte gedacht, dass es nicht das weggeworfene Wurstbrot, sondern eine nicht durchgegarte Fledermaus sein würde, die uns den ganzen Schlamassel ein brocken würden?

Vorausschauend wie der Deutsche ist, hagelte es prompt Absagen – Relevanz hin oder her – wer will schon dafür verantwortlich gemacht werden, wenn die ganze Corona hinterher Corona hat? Eine Antwort darauf ob und wenn ja, wie Gesellschaftsjagden nach der neuerlichen Regelverschärfung noch stattfinden können, hatte erstmal niemand. Nicht die Unteren Jagdbehörden, die auf Nachfrage überrumpelt wirkten. Und auch der DJV nicht, […]

Das ganze Editorial gibt es wie immer im JÄGER

Mit Waidmannsheil,

Ihre

Dr. Nina Krüger