Entenjagd – viel zu spät?
Gerade war es noch brütend heiß, die Wasserstände niedrig und an Flugwildjagd nicht zu denken. Jetzt fegt ein eisiger Wind über die Felder, die Obermast prasselt von den Bäumen und mit einem Mal steht der Winter vor der Tür. Während einige sicherlich bereits Anfang September ihr Glück versucht haben, beginnt für viele von uns die Entenjagd erst jetzt so richtig. Die Breitschnäbel sind vollständig mit dem Mausergefieder durch und legen kräftig an Gewicht zu – beste Voraussetzungen also.
Was braucht man für die Entenjagd?
Wichtig sind vor allem eine passende Flinte, ein scharfes Messer, regenfeste Bekleidung, Gummistiefel, Gehörschutz und Kopfbedeckung sowie ausreichend Munition. Nichts ist unangenehmer als mit den letzten beiden Patronen einen Anflug zu beobachten. Ein Hocker leistet auf der Entenjagd ebenfalls gute Dienste, ist man im Sitzen doch weitaus schlechter zu erkennen und kann entspannt auf den passenden Augenblick warten. Darüber hinaus scheiden sich die Geister, welcher Tarnung es im Schirm und beim Angehen der cleveren Beute bedarf. Während die einen auf ihren breitkrempigen Hut vertrauen, halten andere einen Tarnanzug sowie Gesichtsschleier für erforderlich. Letztendlich ist es wichtig, dass man größtmögliche Tarnung mit größtmöglicher Beweglichkeit vereint. Bietet also die Ufervegetation ohnehin schon einen hervorragenden Sichtschutz und man kann die einfallenden Enten im Schutz der Bäume beobachten, kann man tendenziell auch bei der Tarnung sparen. Wichtig ist dennoch, dass Hände und Gesicht verdeckt oder im Schatten sind. Auch gilt es vorschnelle Bewegungen zu vermeiden.
Verlockende Töne
Dass Enten auf akustische Reize reagieren, ist kein Geheimnis. Ein solcher Locker kann tatsächlich gute Dienste leisten wenn es darum geht, die Enten in Richtung des Schirms „zu navigieren“. Da man sich für den Abendstrich allerdings in der Regel die Fressplätze aussucht, auf welchen die Enten über Nacht bleiben, ist ein solcher Locker, anders als der gezielten Lockjagd mit Lockbild auf vorbeifliegende Enten, hier nicht zwingend erforderlich.
Entenjagd – Taktik zahlt sich aus!
Vorsicht ist bekanntlich die Mutter der Porzellankiste. Haben die Enten bestimmte Plätze am Gewässer in den letzten Tagen auf der Suche nach Futter zum Gründeln aufgesucht, so werden sie dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch heute tun. Oft macht sich das Warten auch noch in letzter Minute bezahlt. Spannend sind auch Kleinstgewässer im Revier, die während der Sommermonate hin und wieder trocken fallen. Auch hier können die Enten gerne einfallen und wahre Sternstunden auf der Flintenjagd bescheren. Wer sich also die Mühe macht, hin und wieder ein paar Hände voll Weizen auszubringen, wird oftmals belohnt.