Vergangenen Mittwoch traf sich der Agrarausschuss des Landtags in Hannover. Dabei war bei einer Anhörung auch Thema, ob der Wolf in das Jagdrecht aufgenommen werden soll oder nicht. Eine Frage, die die Politik an dem Tag spaltete.
Mit diesem Beschluss erhoffen sich die CDU und SPD eine Rechtssicherheit für Jäger. Aber nur den Wolf in das Jagdrecht aufzunehmen, gehe dem niedersächsischen Landvolk nicht weit genug. Dagegen sprechen Natur- und Tierschutzverbände von einer überflüssigen Änderung und die Grünen halten es für eine Symbolpolitik ohne wirklich Auswirkung.
„Wichtiger Schritt“ für das Wolfmanagement
Grundsätzlich unterstützt das niedersächsische Landesvolk das Unterfangen der Landesregierung. So sagte Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers: „Wir erkennen dies als einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einem zukünftigen aktiven Wolfsmanagement an.“ Allerdings reiche dies noch nicht. Er fordert eine rechtssichere Bestandsregulierung des Wolfes.
BUND lehnt Vorschlag „entschieden“ ab
Für den stellvertretenden BUND-Landesvorsitzenden Axel Ebeler ist eine Erweiterung des Jagdrechts nicht notwendig oder zielführend. Da der Wolf durch europäisches Recht immer noch streng geschützt sei, müsse man sich ohnehin an diese Schutzmaßnahmen halten. Außerdem biete das Bundesnaturschutzgesetz eine Möglichkeit problematische Tiere mit einer Ausnahmegenehmigung zu schießen. Eine Aufnahme sind das Jagdrecht ließe eher den falschen Eindruck entstehen, dass mehr Wölfe geschossen werden dürften, so Ebeler.
Weidetierhalter bleiben weiterhin auf der Strecke
Gemäß der Grünen-Landtagsabgeordneten und stellvertretenden Ausschuss-Vorsitzenden Mariam Staudte sei die von CDU und SPD vorgeschlagene Novellierung „lediglich symbolischer Art“. Solche Änderungen ignorieren damit nur weiterhin die Probleme der Weidetierhalter. „Der Wolf darf weiter nicht geschossen werden, aber andere wichtige Unterstützung, zum Beispiel beim Zaunbau, bleibt auf der Strecke“, meint Staudte.
Bedeutung für den Jäger
In einem Interview mit Hallo Niedersachsen spricht sich Jäger Dirk Wehrenberg für die Novellierung aus. Denn er spricht an, dass im „Jagdgesetz Hege und Pflege ganz oben steht. Dass wir Tiere erlegen dürfen, das kommt erst wesentlich später.“, so Wehrenberg. Dementsprechend wäre man als Jäger auch verpflichtet sich um den Wolf zu kümmern.