Niedersachsen bereitet sich mit einer Wildschweinprämie auf die drohende Afrikanische Schweinepest vor.
Laut NDR möchte das Landwirtschaftsministerium einen Anreiz schaffen, die Schwarzwildbestände in Niedersachsen zu reduzieren.
Wildschweinprämie für erlegtes und gefundenes Schwarzwild
Für die Nachsuche von Fallwild bekommen Jäger 50 Euro. Fallwild spielt für die Landwirtschaftskammer Niedersachsen eine wichtige Rolle, um ASP-Herde schnell zu identifizieren: “ Eine intensive, möglichst systematische Fallwildsuche wird zur frühzeitigen Erkennung eines Ausbruches für unerlässlich gehalten. Eine Verpflichtung zur Fallwildsuche hat der Jagdausübungsberechtigte jedoch nicht. Damit trägt jede Fallwildsuche zur Früherkennung bei.“
Neben Fallwild kann der Jäger auch normal erlegtes Schwarzwild bei der Behörde melden, dafür zahlt die Landwirtschaftskammer ebenfalls 50 Euro. Der Jäger muss allerdings nachweisen, dass er mehr Sauen als in den vergangenen Jahren erlegt hat. Erst wenn im Jagdjahr mehr Schwarzwild erlegt wird als im Durchschnitt der vergangenen drei Jagdjahre kann die Prämie in Anspruch genommen werden. Für das Programm stehen dem Ministerium 1,9 Millionen Euro zur Verfügung.
Auch Wildschweinprämie für Hundeführer
Neben dem normalen Jäger gehen auch Hundeführer nicht leer aus. 25 Euro zahlt das Landwirtschaftsministerium pro Einsatztages eines Jagdhundes. Einzige Voraussetzung: Es muss sich um eine revierübergreifende Drückjagd handeln, bei der entweder fünf Jagdbezirke teilnehmen oder zwei Jagdbezirke mit einer Gesamtfläche von 2000 Hektar, die an einem gemeinsamen Drückjagdtermin jagen.
Wildschweinprämie auch nachträglich
Berechtigte Jäger reichen ihre Anträge bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Hannover ein. Die Wildschweinprämie für Niedersachsen gilt nicht nur ab sofort, sondern auch rückwirkend. Bei allen ab dem 1. April 2018 gefundenen oder erlegten Wildschweine kann der niedersächsische Jäger einen Antrag für eine Ausgleichszahlung stellen.
Weitere Informationen finden Sie unter diesem Link auf der Seite der Landwirtschaftskammer Niedersachsen: https://www.lwk-niedersachsen.de/index.cfm/portal/foerderung/nav/18/article/33425.html
Dort können Sie auch die nötigen Anträge für die Ausgleichszahlung herunterladen und ausdrucken.
Niedersachsen folgt Mecklenburg-Vorpommern
Schaut man sich unter deutschen Bundesländern um liegt der Verdacht nahe, dass Mecklenburg- Vorpommern Vorbild für Niedersachsen gestanden hat. Nach langem hin und her hat das Land an der Ostsee im Herbst letzten Jahres eine Pürzelprämie eingeführt. Für jedes erlegte Wildschwein zahlt das Landwirtschaftsministerium von Till Backhaus 25 Euro. Auch Hundeführer bekommen wie in Niedersachsen 25 Euro Aufwandsentschädigung für ihre Hunde und deren Arbeit.