Am 19. Oktober wurde auf dem Truppenübungsplatz Altmark ein Deutscher Jagdterrier getötet. Wie genau es dazu kam untersucht nun das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung.
Ein Jäger schnallt als Gast auf einer Bewegungsjagd im nördlichen Sachsen-Anhalt seine drei Deutschen Jagdterrier und bekommt einen der mit GPS und Schlagschutzweste ausgestatteten Hunde lebend nicht mehr zu Gesicht. Nach Auffinden des Vierbeiners informiert der Wolfsbeauftragte des Bundesforstbetriebes das zuständige Wolfskompetenzzentrum.
Schwere Verletzungen lassen Wolf vermuten
Vermutlich trafen die Terrier während des Treibens auf Wölfe. Zwei der Hunde kamen verstört zu ihrem Besitzer zurück, doch der dritte überlebte den Angriff nicht. Er wurde mit drei Bissen über Kopf, Schulter und Bauch aufgefunden. Der Wolfsbeauftragte des Bundeforstbetriebes Nördliches Sachsen-Anhalt, welches für das Wildtiermanagement des Truppenübungsplatzes Altmark verantwortllich ist, informierte sofort das Wolfskompetenzzentrum Iden. Der Leiter des Zentrums entschied, den toten Terrier an das Leibnitz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung zu übergeben. Dort wird er pathologisch untersucht.
Rekonstruktion und Aufklärung
Im Institut wird nun der Unfallhergang rekonstruiert und die Todesursache ermittelt.
„Die schweren Verletzungen lassen auf ein Zusammentreffen mit Wildtieren schließen. Dabei ist nicht auszuschließen, dass es sich möglicherweise auch um einen Wolf gehandelt haben könnte. “ schreibt das Institut in seiner Presseerklärung.
Der Leiter des Bundesforstbetriebes Nördliches Sachsen-Anhalt, Rainer Aumann, spricht sein tiefes Bedauern aus und verspricht eine lückenlose Aufklärung.
Ein solcher Unfall hat sich bisher auf unseren Forstflächen noch nicht ereignet.
Mit den Ergebnissen der Untersuchungen am Institut wird in den nächsten Wochen gerechnet. Aktuell grenzen drei Wolfsterritorien mit 19 nachgewiesenen Wölfen in der Region um den Truppenübungsplatz Altmark aneinander.
In Italien kam es bereits im Mai zu einem Zwischenfall, bei dem ein Wolf eine Frau und ihren Hund angriff (wir berichteten) und mit dem 10 kg schweren Hund im Dickicht des Waldes verschwand. Hierbei handelte es sich jedoch nicht um einen Jagdhund.