Ministerium fördert Anschaffung von Drohnen zur Kitzrettung

Der Einsatz von Wärmebilddrohnen zur Wildtier-, insbesondere Kitzrettung, stellt aktuell die beste Alternative zu bisherigen Verfahren (z.B. Vergrämung, Begehung) dar, da sie deutlich effektiver und zeitsparender ist.

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Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) möchte weiterhin mit der Förderung von Wärmebilddrohnen die Kitzrettung unterstützen und so den Tierschutz stärken. Erfahrungen zeigen, dass dies die mit Abstand effektivste Möglichkeit ist, Kitze zu orten und zu retten.

Rehkitze besonders stark bedroht

Mit Hilfe von Drohnen kann man zeitsparend und effektiv Grünland- und Ackerfutterflächen  absuchen, um so Kitze und andere Kleintiere vor Verletzungen oder dem Mähtod bewahren. Vegetations- und wetterbedingt bleibt den Bauern nur ein kleines Zeitfenster, um ihre Wiesen zu mähen. Hierbei sind Wildtiere im dichten Gras aber meist mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Betroffen sind vor allem Kitze, da in ihren ersten Lebenswochen die erste Mähperiode des Grünlands ansteht. Rehkitze verstecken sich häufig in den dichten Wiesen auf landwirtschaftlichen Flächen, weil sie im hohen Gras gut vor Räubern geschützt sind. Anstatt zu fliehen, verharren sie jedoch bei Gefahr reglos auf dem Boden. Nach Schätzungen sterben dadurch jedes Jahr tausende Kitze bei der Mahd oder verletzen sich. Doch nicht nur die betroffenen Wildtiere sind gefährdet, sondern auch die Nutztiere im Stall, die später das durch den Kadaver mit Giftstoffen kontaminierte Futter aufnehmen. Diese durch Bakterien erzeugten Gifte können beispielsweise bei Rindern bis zum Tode führen.

Drohnensuche Effektivste Methode

Der Einsatz von Wärmebilddrohnen zur Wildtier- und  insbesondere Kitzrettung stellt aktuell die beste Alternative zu bisherigen Verfahren wie Vergrämung oder Begehung mit Hunden dar, da sie deutlich effektiver und zeitsparender ist. Um den Einsatz dieser Technik und dadurch auch den Tierschutz auf der Wiese und im Stall voranzutreiben, bringt das BMEL erneut eine Förderung in Höhe von insgesamt zwei Millionen Euro für das Jahr 2023 auf den Weg.

 

Förderbedingungen

Antragsberechtigt sind eingetragene Kreisjagdvereine, Jägervereinigungen auf Kreisebene in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins oder andere eingetragene Vereine auf regionaler oder lokaler Ebene, zu deren Aufgaben die Pflege und Förderung des Jagdwesens oder die Rettung von Wildtieren, vorrangig von Kitzen, bei der Wiesenmahd gehört. Es werden Drohnen gefördert, die mindestens die folgenden Voraussetzungen erfüllen:

– Echtbildkamera mit integrierter/kompatibler Wärmebildkamera,
– Mindestflugzeit von 20 Minuten,
– Home-Return-Funktion.

Die Förderquote ist auf 60 Prozent der Investitionskosten und die maximale Förderhöhe auf 4.000 Euro pro Drohne festgelegt. Je Antragsteller werden in 2023 in der Regel maximal zwei Drohnen gefördert. Die Teilnahme an der Fördermaßnahme kann ab 1. März 2023 bis zum 30. Juni 2023 bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung beantragt werden.

Hintergrund

Die Fördermaßnahme zur Anschaffung von Drohnen mit Wärmebildkameras zur Rehkitzrettung desLandwirtschaftsministeriums im Jahr 2021 verlief sehr erfolgreich, es gab ein großes Interesse an der Maßnahme. Der Bund förderte dabei 707 Drohnen im Jahr 2021 und 471 Drohnen im Jahr 2022.