Obwohl „Problembärin“ JJ4 aus Norditalien dieses Jahr bereits einen Jogger getötet hat, wurde ihr Tötungsbefehl durch das oberste Verwaltungsgericht in Rom nun gestoppt. Der von der Region Trentino-Südtirol erlassene Tötungsbefehl sei „unverhältnismäßig und nicht vereinbar“ mit nationalen und internationalen Rechtsvorschriften.
Tierschützer stoppen „Problembärin“-Abschuss
Italienische Tierschützer hatte gegen die Tötung von „Problembärin“ JJ4 Revision eingelegt. Sie schlugen die Umsiedlung in ein Bärenreservat nach Rumänien auf eigene Kosten vor. Das Gericht stoppte anschließend das Urteil. Der Abschuss sei nur das allerletzte Mittel um diesen Konflikt zu lösen, meinen die Tierschützer. Die endgültige Entscheidung wird im Dezember fallen, nachdem es weitere Anhörungen vor dem Verwaltungsgericht in Trient gab.
Umsiedlung von „Problembärin“
Der Tierschutzverein sieht sich in dem neusten Beschluss von Freitag dem 14.07.2023 bestärkt. Ihr Plan ist die Umsiedlung der „Problembärin“ ins rumänische Siebenbürgen. Ende April wurde das Tier gefangen, seitdem lebt es in einem Gehege nahe Trient. Die gesellschaftliche Debatte um den Mensch-Bär-Konflikt hat sich die letzten Monate stark zugespitzt.
Zunehmende „Problembären“
Zur gleichen Zeit nehmen Bärenangriffe in der Slowakei, dem Nachbarland Rumäniens, zu. Ein Mann wurde vor kurzem von einer Bärin angegriffen. Nachdem er mehrere Warnschüsse abgegeben hatte um das Tier zu verscheuchen, musste er zehn mal auf das Tier schiessen um es zu töten und sich zu schützen. Im Norden des Landes kam es zu einem weiteren Bärenangriff mit schweren Verletzungen, der attackierte Spaziergänger konnte sich mit letzter Kraft zu einer Straße schleppen wo er von Autofahrern entdeckt und schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht wurde. Zoologen schätzen, dass in der Slowakei mehr als tausend Braunbären leben. Auch die Anzahl der „Problembären“ ist steigend.
„Problembären“ streng geschützt
Nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie genießen Braunbären in der EU besonders strengen Schutz.
