Epilepsie fest verankert? Die Problematik beim Deutsch Kurzhaar

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Der Deutsch Kurzhaar ist als leistungsstarker Jagdhund bekannt. Doch wie vorbelastet ist er? (Foto: Pixabay.com/ Ihtar)

Zu früh musste der Deutsch Kurzhaar „Findus“ in die ewigen Jagdgründe eintreten. Er starb an Epilepsie – ein vermeidbares Schicksal?

Viele Jagdhunderassen haben ihre „Wehwehchen“. Durch Tests, Zuchtlenkung und gegebenenfalls Ausschluss einiger Tiere von der Zucht versucht man, diese in den Griff zu bekommen. Beim Deutsch Kurzhaar ist die Epilepsi häufig genetisch verankert. Und trotzdem wird mit erkrankten Hunden oder Anlagenträgern weiter gezüchtet. Das gefährdet nicht nur einzelne Individuen, sondern die gesamte Rasse.

Die Krux mit Epilepsie

Wenn ein Hund krampfend am Boden liegt, ist schnell ein Urteil gefällt. Doch die Ursachen einer Epilepsie sind mannigfaltig. Eine sogenannte sekundäre Epilepsie kann durch Erkrankung der inneren Organe oder Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System auftreten. Auch Missbildungen der Lebergefäße, Störungen im Salz- und Wasserhaushalt, Verletzungen, Entzündungen oder Tumore können zu einer sekundären Epilepsie führen.

Die primäre Epilepsie

Erst wenn all diese Ursachen von einem Tierarzt ausgeschlossen werden können, kann man von einer primären (idiopathischen) Epilepsie ausgehen.

Die Ursache dafür liegt in den Nervenzellen des Gehirnes. Diese sind schnell überreizt und geben willkürlich Signale ab, was zu Krampfanfällen führt. Hunde, die einer primäre Epilepsie leiden, sollten nicht für die Zucht eingesetzt werden, da eine Vererbung dieser Erkrankung sehr wahrscheinlich ist. In der Regel treten im Alter zwischen ein bis fünf Jahre die ersten Krampfanfälle auf.

Mit offenen Augen ins Verderben

Der Deutsch Kurzhaar (DK) gilt als leistungsstarker und passionierter Jagdhund mit hervorragenden Vorstehanlagen und Feldmanieren. Der Rüde Findus zeigte im Sommer 2022 im Alter von zwei Jahren die ersten Krampfanfälle. Nach der VGP (Verbandsgebrauchsprüfung) im Herbst verschlechterte sich sein Zustand drastisch.  Seine Besitzerin ließ alle erdenklichen Tests machen, ohne dass die Ursache geklärt werden konnte. Zeitgleich fing sie an, sich selbst ein Bild von der Krankheit zu machen und erkannte: ihr Rüde war sowohl von Seiten des Muttertieres als auch des Vaters genetisch vorbelastet. Auf Nachfrage beim Verband sagte man ihr, das Problem sei bekannt.

Das gesamte Interview mit der Besitzerin von Findus können Sie in unserer aktuellen Ausgabe lesen.

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Stichwort: Hundezucht

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