Es ist wieder soweit, die EU wählt ihr nächstes Parlament.
In den Wahlprüfsteinen befragt der DJV sechs Parteien: CDU/CSU, SPD, Bündnis90/Grüne, FDP und AfD. Sie antworten auf 14 Fragen rund um Jagd.
Eine wichtige Wahl
Die Fragen erstrecken sich über Jagdpolitik, Wolf und ASP, Agrarpolitik und Waffenrecht. Bei allen Antworten der Parteien wird viel gefloskelt. Klar, bei einer Europawahl geht es um hunderte Themen und die Jagdpolitik ist für viele EU-Fraktionen ein Randthema. Für uns aber nicht. Dr. David Scallan, Geschäftsführer von FACE, geht davon aus, dass 75 % aller neuen Jagdgesetze auf EU-Richtlinien zurückzuführen sind. Jeder Jäger sollte also wählen und genau überlegen, wo er sein Kreuz macht.
Denn das nächste EU-Parlament wird zersplitterter sein, als je zuvor. Bisher dominierten zwei Fraktionen: Die Europäische Volkspartei für konservative Parteien und die S&D für Sozialdemokraten. Besonders die Sozialdemokraten werden bei dieser Wahl Mandate an Grüne und Splitterparteien verlieren. Das gefährdet die traditionelle Koalition aus EVP und S&D. Schlecht für uns Jäger, denn die Abgeordneten beider Fraktionen sind generell positiv zur Jagd eingestellt.
DJV stellt die falschen Fragen
Interessant gewählt sind manche der Fragen. “ Sehen Sie staatliche Unterstützung für den Wildbretabsatz als Wettbewerbsverzerrung an?“ Da haben sich sicher einige Pressesprecher der Parteien den Kopf gekratzt. Warum gerade dieses Thema eine eigene Frage wert ist, erschließt sich selbst einem Jäger nicht. Und warum sollte diese Frage auf EU-Ebene diskutiert werden?
Ähnlich ist es bei einer der Fragen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP): „Sind Sie der Meinung, dass sich für Landwirte das »Produktionsziel Biodiversität« finanziell lohnen muss?“ Eine Frage, die so auch ein Agrarlobbyist stellen könnte. Der DJV ist aber kein Vertreter von Deutschlands Bauern, sondern von Deutschlands Jägern.
Interessanter ist es doch, was die Parteien beim Thema Biodiversität inhaltlich planen. Kommt eine Pflicht für Bauern, Biodiversität auf ihren Flächen noch stärker zu fördern? Wie wird diese Aussehen? Finanzielle Fragen sind zu vernachlässigen. An dieser Baustelle zu ackern, ist Aufgabe der mächtigen Agrarlobby.
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