Das kleine Einmaleins: Wie bringe ich meinem Hund Platz bei?

IMG_8100

Das sichere Ablegen des Hundes ist eine der wichtigsten Übungen. (Foto: Isabelle Nyari)

Das Ablegen des Hundes ist nach dem Sitz-Kommando eine der wichtigsten Übungen im Grundgehorsam. Konsequent trainiert, ist diese Übung schnell verinnerlicht.

Wer kennt sie nicht, die Shows der selbst ernannten Hundeprofis, bei denen so genannte „Problemhunde“ wieder zurecht gebogen werden sollen. Doch in den meisten Fällen ist nicht der Hund das Problem, sondern der Besitzer. Es scheitert oft schon am Grundgehorsam. Dabei ist es nicht schwer, einen jungen Hund zu erziehen. Nach dem Kommando Sitz ist das Ablegen – also Platz – eine der wichtigsten Übungen. Und noch dazu schnell gelernt.

Die Anfänge des „Platz“

Das Ablegen wird geübt, wenn der Hund im Kommando „Sitz“ gefestigt ist. Wie bei allem, was man mit einem Welpen übt, ist liebevolle Konsequenz der Schlüssel zum Erfolg. Mit Futter zieht man die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich und lässt ihn zunächst sitzen. Das wird belohnt. Wer kontinuierlich an diesem Kommando gearbeitet hat, dessen Hund wird nun brav sitzen bleiben. Anschließend führt man die Hand mit dem Futter vor die Nase des Hundes und mit dem Kommando „Platz“ oder „Ablegen“ Richtung Boden. Der Hund folgt in der Regel der Hand.  Wenn er sich hinlegt, belohnt man ihn umgehend. Steht er auf und zeigt sich unkonzentriert, erfolgt der Tadel und der Hund wird erneut mit dem Kommando „Sitz“ an derselben Stelle wie zu Beginn abgesetzt. Gegebenenfalls kann der Hund unterstützt werden, indem man leichten Druck auf die Schulterblätter ausübt und ihn somit Richtung Boden drückt. Sobald er liegt, bekommt er das Futter.

Wie auch bei allen anderen Kommandos, liegt der Erfolg in der Wiederholung. Mehrere kurze Übungseinheiten über den Tag sind für den Hund besser zu verarbeiten als eine lange Schulstunde.

Hund

Der sitzende Hund wird mit flacher Hand und Kommando abgelegt. (Foto: Isabelle Nyari)

 

Hund

Der Hund folgt der Hand. (Foto: Isabelle Nyari)

 

Hund

Der Schwierigkeitsgrad kann in anderen Umgebungen und mit Ablenkung erhöht werden. (Foto: Isabelle Nyari)

Meister der nonverbalen Kommunikation

Neben dem Futter spielt auch die Stimme eine entscheidende Rolle. Was wir zu unserem Hund sagen, ist ihm gleich. Er spricht unsere Sprache nicht und kennt lediglich die Worte, die wir bei ihm positiv oder negativ verknüpft haben. Wie wir allerdings mit unserem Hund reden, macht den Unterschied. Wenn wir den Hund mit heller, freundlicher Stimme loben, so nimmt er nicht nur die Tonlage wahr. Auch unsere Körpersprache signalisiert ihm, dass wir mit ihm zufrieden sind. Er nimmt dabei auch unsere Körperhaltung und unseren Gesichtsausdruck wahr. Genauso nimmt er alle nonverbalen Signale wahr, wenn wir ihn tadeln.

„Platz“ in jeder Situation

Warum soll unser Hund sich überhaupt auf Kommando hinlegen? Ganz einfach: er ist dabei entspannter als beim Sitz. Die Hemmschwelle aufzustehen ist bei einem liegenden Hund deutlich höher als bei einem sitzenden. Wenn wir mit einem Hund unterwegs sind, kommt er besser zur Ruhe, wenn er sich ablegt. Bei längeren Aufenthalten – beispielsweise in einem Restaurant oder unter der Kanzel beim Ansitz – können wir es dem Hund noch leichter machen, indem wir ihm eine Jacke von uns oder eine Decke als „Hundeplatz“ zuweisen.

Um das Kommando zu festigen, sollte es in möglichst vielen unterschiedlichen Situationen geübt werden. Wie auch beim Sitz gilt jedoch zu Beginn: den Hund nicht aus dem Kommando heraus abrufen. Das erhöht die Erwartungshaltung des Hundes und er wird öfter aus eigenem Antrieb aufstehen. Daher sollte man den Hund immer „abholen“.