Wildschwein – Herrchen droht mit Selbstmord

Die Drohungen eines 83jährigen Winzers
aus dem Dorf Saint-Paul-d`Espis schlagen in Frankreich hohe Wellen.
Yvan Blaise warnte die Behörden davor, ihm seinen zahmen Überläufer
wegzunehmen. „Wenn die Jagdpolizei Bamby erschießt, so werfe
ich mich in die Schusslinie!“ Während einer Jagd im Februar
2011 fand der rüstige Rentner den erst tagealten Frischling und nahm
ihn mit nach Hause.

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Dort zog er ihn mit Flaschenmilch groß, hielt den Frischling den ersten Winter in seiner Küche. Inzwischen wiegt die junge Bache 86 Kilo, ist sterilisiert und gesund. Blaise baute für die Sau ein kleines Gatter samt Suhle. Groß war sein Entsetzen, als am 5. Mai zwei Wildhüter bei ihm auftauchten und ihm erklärten, er dürfe kein wildes Tier besitzen. Sie drohten, das Wildschwein zu erschießen. Der Rentner versteht dies nicht, für ihn ist Bamby wie ein Hund. Er warnte die Behörden vor der Durchsetzung ihrer Vorhaben, wies auf sein hohes Alter und sein schwaches Herz hin. Zu Not wolle er sich in die Schusslinie werfen.

In Frankreich ist es ebenso wie in Deutschland generell verboten, sich wilde Tiere anzueignen und als Haustiere zu halten. Daher haben die Behörden im Departement Tarn-et-Garonne dem Wildschein-Ziehvater Blaise eine Ausnahmegenehmigung in Aussicht gestellt.

tp

Quelle: La Depeche