Antonio Marchesi (68) züchtet seit 1999 Esel. Der Verlust seiner trächtigen Eselin hatte ihn sehr aufgebracht. Zwei andere, auf Schafzucht spezialisierte Bauern hatten ebenfalls Verluste aus ihren Herden zu beklagen. Nun bewachen sie ihre Tiere mit dem Gewehr in der Hand. Antonio Marchesi beklagt, die Regierungsbehörden seien untätig und würden die Sorgen der Bauern bagatellisieren. Seine Kollegen Diego Cortesi (50) und dessen Cousin Sergio (45) sehen in dem Raubtier eine Frage des wirtschaftlichen Überlebens: Entweder der Bär oder wir. Für beide ist hier kein Platz. Wir müssen es unseren Ahnen gleichtun. Sie haben vor 100 Jahren den Bären aus dem Puschlav vertrieben.
Der Wildhüter Arturo Plozza fand Spuren des Bären in der Gegend des Val dUrsé. Er nimmt an, dass er tatsächlich die Eselin angegriffen hat. Die Drohungen der Bauern kommentiert er nur mit dem Hinweis, dass der Bär in der Schweiz gesetzlich geschützt und die Tötung strafbar sei. Mitarbeitern des zuständigen Amts für Jagd und Fischerei Graubünden war es im Juli diesen Jahres gelungen, das Tier zu betäuben, zu untersuchen und den defekten GPS-Sender von Bär M13 auszuwechseln.
Quellen: Blick.ch / Amt für Jagd und Fischerei Graubünden
tp