Jeden Herbst entdecken die (nichtjagdlichen) Zeitungen die Jagd für sich als Thema. Je nach Grundstimmung mal kritisch, wie beispielsweise die Zeitung Volksfreund aus Trier mit einem Bericht über Wildschäden in den Weinbergen, oder auch objektiv-positiv vor knapp einem Jahr in der Welt in einer Reportage über jagende Frauen. Nun haben auch die Themenscouts des Online-Lifestyle Magazins Trend-update die Jagd als Trend entdeckt. Herausgeber der Seite ist der selbsternannte Zukunftsforscher Matthias Horx. Dieser machte 2007 einen neuen Personengruppenbegriff in Deutschland populär: die LOHAS. Die Abkürzung steht für lifestyle of health and sustainability und steht für Menschen, welche gesundheitsbewusst und nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit leben. Weiter zeichnet diese Gruppe ein oft überdurchschnittliches Einkommen, der Konsum von Bio-Erzeugnissen und und eine starke Naturverbundenheit aus. Ferner wird den LOHAS eine gewisse Technikverliebtheit unterstellt. Dieser Zielgruppe präsentierte kürzlich das Portal Trend-update die Jagd. Da auch die Vorsilbe Neo- im Moment nirgends fehlen darf (man kennt sie von den Neo-zoen, den neuen Wildtieren in unserer Landschaft), wurde fix der Neo-Jäger kreiert. Laut trend-update finden immer mehr Menschen die in der Stadt arbeiten, unverheiratet sind und gut verdienen den Weg in die Jägerkurse. Zahlen des Deutschen Jagdschutzverbands untermauern dies: die meisten Jäger kommen nicht mehr aus den ländlichen Berufen und Regionen. Zudem wächst der Anteil der Frauen in den Jägerkursen enorm, inzwischen liegt er bei durchschnittlich 15 %. Die Jagd ist also wirklich voll im Trend.
Wir, die wir schon länger dabei sind, freuen uns über alle, die mit uns die grüne Passion teilen. Ob nun lohas, yuppies, popper wir heißen sie willkommen in den Reihen derer, die um die Freuden eines Sonnenaufgangs über dem Nebel, einer duftenden Rehkeule ohne Chemie und einer präzise arbeitenden Büchse wissen.
tp
