Zum Hubertustag 2012

Jedes Jahr am dritten November feiern
die Jäger ihren Schutzpatron Sankt Hubertus. Große
Gesellschaftsjagden werden abgehalten, in Kirchen oder im Wald
Gottesdienste gefeiert. Doch warum wurde ein Adeliger des Pariser
Königshofes ein Heiliger und zum Schutzpatron der Jagd?

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Die Heiligenlegende erzählt von einem Hubertus, der als Pfalzgraf am fränkischen Königshof lebte. Ein wilder Jäger soll er gewesen sein. Als er gar am heiligen Karfreitag seiner Passion oblag, begegnete ihm ein weißer Hirsch mit dem gekreuzigten Christus im Geweih. Dies Erlebnis habe ihn so tief getroffen, dass er von Stund an das Jagen ließ, als frommer Eremit im Wald lebte und später Bischof der Kirchengemeinde von Lüttich wurde.

Doch in der ersten Lebensbeschreibung des Hubertus, Bischof von Lüttich, wird zwar vom Eremitenleben im Wald berichtet, nichts aber von der Karfreitagsjagd und dem Erweckungserlebnis durch Christus im Hirschgeweih. Dieses Motiv wurde später aus der Sankt Eustachius-Legende übernommen. Angeblich diente Eustachius als Feldherr unter dem römischen Kaiser Trajan. Auf einer Jagd nahe seiner Garnison in Kleinasien habe er den weißen Hirsch gesehen und hörte die Frage Warum verfolgst du mich? Ich bin Christus, der den Himmel und die Erde erschaffen hat, ich ließ das Licht aufgehen und teilte die Finsternis. Daraufhin gab er das Jagen auf, ließ sich taufen und floh mit seiner Familie nach Ägypten. Jahre später wurde er in Rom seines christlichen Glaubens wegens getötet und zählt seitdem zu den Märtyrern der katolischen Kirche. Während Hubertus vor allem in Frankreich und Deutschland zum Schutzpatron der Jäger wurde, wird Eustachius in Österreich und Südeuropa verehrt.

Weshalb es zu der Vermengung dieser beiden Heiligenlegenden kam ist nicht ganz klar. Hubertus blieb lange Zeit ein regional verehrter Heiliger am Oberrhein. Erst in der vierten Lebensbeschreibung aus dem 15. Jahrhundert kommen das Hirsch-Motiv und das Erweckungserlebnis vor. Um dies Detail ergänzt, erlangte die Hubertus-Legende und seine Verehrung zügig eine weite Verbreitung. Hubertus wurde zum Schutzpatron der Jäger. Inmitten der Jagdsaison, am dritten November, wird des Heiligen gedacht. Mitten in der Jagdzeit, damit jeder Jäger sein Tun und Handeln gegenüber den Tieren überdenke.

tp