Ein durstiger Keiler

In der Sektkellerei Wachenheim sorgte ein hauendes Schwein
Angestellten und Kunden für Aufregung. Der Keiler flüchtete bei
einer Drückjagd nicht nur auf das Schlossgelände.

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Ein dichtbesiedelter Ortsteil trennt das Schloss vom fünfhundert Meter entfernten Waldrand, nur im Süden grenzt das Schlossgelände an die freie Feldflur. Das störte am 30. November einen Keiler nicht weiter. Während einer Drückjagd flüchtete er vor den Hunden und wollte sich verstecken. Im Verkaufsraum der Sektkellerei betrachtete gerade eine Kundengruppe die Angebote des Hauses. Nur knapp nachdem Kunden und Verkäuferin den Verkaufsraum verlassen hatten, stürmte das Wildschwein über den Schlosshof und direkt in den Verkaufsraum. Geistesgegenwärtig schloss die Verkäuferin die Tür – von aussen. Telefonisch rief sie den Kellermeister Wolfgang Kappes und die Polizei. Kappes, selber Jäger, erreichte zehn Minuten später das Schloß, doch ohne Waffe. Als er sich dem Raum näherte, sah er das Schwein. Die hauende Sau lief durch das Zimmer, schmiss Flaschen aus Regalen und ein Bild von einer Wand. Mit der Polizei wurde der Leiter der Drückjagd angerufen. Nach einer Dreiviertelstunde erschienen zwei Jäger und einer konnte das Tier erlegen. Aufgebrochen hatte es 180 Kilo ein respektables Gewicht auch für die Rheinland-Pfälzer Weinstrasse.

Ob die Kellerei nun einen „Keiler-Sekt“ zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Tag auflegt ist unbekannt.

tp