Jäger und Wildtiermaler Werner Siemers konnte mit seiner Kamera einen Wolf beim Riss eines Rehs filmen.
Burgwedel (Niedersachsen): In den frühen Morgenstunden des 19. Mai war der Wildtiermaler Werner Siemers mit seinem Fahrrad im nördlichen Umland von Hannover bei Burgwedel unterwegs, um nach neuen Motiven Ausschau zu halten. Die Aufmerksamkeit des langjährigen Jägers wurde jedoch auf ein Wiese gelenkt, auf der er nach eigenen Angaben einen Wolf ausmachen konnte. Wolfssichtungen im Raum Hannover sind dieser Tage nichts Neues, jedoch gelang es Herrn Siemers einen frischen Riss zu filmen. Beachtenswert ist dabei zusätzlich, dass ein junger, starker Rehbock die Szene beobachtet. Sieht es Anfangs noch so aus, als würde der Bock die Flucht ergreifen, so behält er doch den Wolf im Blick und schreckt mehrfach. Die Neugier und Unerfahrenheit des jungen Bockes mag hierbei für dieses Verhalten als Erklärung dienen.
DNA – Anaylse steht noch aus
Werner Siemers meldete die Wolfssichtung umgehend dem zuständigen Jagdpächter und dem Wolfsbeauftragten. Letzterer entnahm dem Riss DNA-Proben, um die wohl absolut unstrittige Anwesenheit des Wolfes zu belegen. Die Ergebnisse stehen noch aus. Hier darf wohl zu Recht nach der Sinnhaftigkeit einer teuren DNA-Probe gefragt werden. Siemers selbst verfügt durch die Erlebnisse verschiedener Wolfssichtungen im In- und Ausland über ein gewissen Erfahrungsschatz, er ist sich sicher Isegrim identifiziert zu haben.
Er selbst betrachte die derzeitige Diskussion um die Grauhunde nach eigener Aussage gelassen und rät zur Beobachtung und Dokumentierung der Wölfe.
Nutztierhalter und Pferdewirte dürften dies allerdings wohl kaum für angemessen halten, die Frage nach länderübergreifendem Wolfsmanagement und einer funktionsfähigen Schadensprävention steht nach wie vor im Raum.
Hier geht es direkt zum Video des NDR.