In Schleswig-Holstein steigt die Zahl der Goldschakal-Sichtungen massiv an. Während es im Jahr 2017 noch einen bestätigten Fall gab, sind es im laufenden Beobachtungsjahr seit März 2024 bereits fünf Sichtungen von dem Tier. Das teilte das Umweltministerium Kiel auf Anfrage der Presse mit.
Goldschakal: Ausbreitung in Deutschland seit 1997
Optisch liegt der Goldschakal zwischen dem Fuchs und dem Wolf. Mit letzterem können die Tiere schnell verwechselt werden – denn auch die Färbung der beiden Raubtierarten ähnelt sich stark. Laut Klaus Hackländer, Wildtierbiologe und Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung, geht für den Menschen keine direkte Gefahr von dem Raubtier aus. Für andere Tierarten könnte die Ausbreitung des Raubtiers allerdings gefährlich sein. Wenn die Anzahl der Rudel zunimmt, könnte besonders bodenbrütendes Niederwild sowie einige Nutztiere durch Risse bedroht werden.
Ursprünglich stammt der Goldschakal aus dem eurasischen Raum, sowohl in Südostasien als auch in Ost- bis Südeuropa sollen die Tiere ursprünglich heimisch gewesen sein. Über Polen, Tschechien und den Balkan kamen die ersten Tiere 1997 nach Deutschland. Im Jahre 2017 folgte dann im Kreis Dithmarschen die erste Sichtung in Schleswig-Holstein.
Wie unterscheide ich Goldschakal, Wolf und Fuchs?
Wie erkenne ich also, ob ein Goldschakal vor mir steht? Der Goldschakal liegt optisch zwischen Wolf und Fuchs. Die Fellfarbe variiert, sie kann rötlich ausfallen oder gräulich, auch dadurch können also Verwechslungen auftreten. Allerdings hat das Tier eine deutlich kürzere Schnauze als der Fuchs und einen kürzeren buschigen Schwanz. Größentechnisch ist der Wolf deutlich größer als der Goldschakal.
Sichtungen von dem Raubtier selten – Population könnte allerdings steigen
Wie auch die eher niedrigen Sichtungszahlen zeigen, sind Begegnungen mit dem Goldschakal eher selten. Sie sind nicht nur noch wenig in Deutschland verbreitet, sondern auch dämmerungsaktiv. Sollte es doch zu Kontakt mit dem Raubtier kommen, empfiehlt die Deutsche Wildtier Stiftung, dass man ruhig bleiben und die Sichtung dokumentieren sollte. Diese Daten sollte man dann an eine der zuständigen Stellen übersenden, beispielsweise an das Wolfsmanagement Schleswig-Holstein.
In den letzten Jahren gab es fast in jedem Bundesland Sichtungen von Goldschakalen, ausgenommen sind das Saarland, Rheinland-Pfalz sowie Berlin, Bremen und Hamburg. Experten der Deutschen Wildtier Stiftung gehen davon aus, dass der Goldschakal in den nächsten zehn Jahren fest in Deutschland ansässig wird.