Tierseuche tötet über 50 Tiere in Nationalpark

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© Unsplash/Henrik Hansen

In einem Nationalpark ist eine Tierseuche ausgebrochen. Mindestens 50 Flusspferde sind im Nationalpark Virunga an Milzbrand gestorben. Der Tod der Tiere stellt einen großen Verlust für das Schutzgebiet dar. Und auch die Bergung der Tiere sorgt für Probleme.

Tierseuche tötet über 50 Flusspferde im Virunga Nationalpark

Flusspferde treiben tot im Fluss Ishasha im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Weitere Tiere liegen zwischen Laub am schlammigen Flussufer, sind reglos. Solche schlimmen Bilder veröffentliche der Nationalpark Virunga. Die ersten toten Flusspferde haben Parkmitarbeitende vor wenigen Tagen gefunden. Die Zahl der Totfunde steig rasant, inzwischen liegt diese bei über 50 Tieren. Tests haben nun bestätigt, dass eine Tierseuche bei den Flusspferden ausgebrochen ist: Die Tiere sollen an Milzbrand gestorben sein. Auch Büffel sollen verendet sein. Die Tierseuche war zuvor bereits 2021 im Nationalpark ausgebrochen.

Was ist Milzbrand?

Milzbrand, offiziell Anthrax, ist eine akute Infektionskrankheit. Meist lösen Bakterien, die im Boden vorkommen die Tierseuche, welche vor allem Paarhufer betrifft, die Tierseuche aus. Kontaminierte Gewässer, Böden oder Pflanzen können Tiere dementsprechend über sogenannte Milzbrandsporen infizieren.
Nach Aussagen der Parkleitung habe man deshalb bereits alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um den Ausbruch der Tierseuche einzudämmen. Die Zone, in der Milzbrand ausgebrochen ist, unterliegt nun verstärkter Überwachung. Als Vorsichtsmaßnahme startete der Park zusätzlich eine Aufklärungskampagne in umliegenden Gemeinden, damit sich die Krankheit nicht weiterverbreitet. Die Bevölkerung ist daher aufgefordert, den Kontakt zu Wildtieren zu meiden und Wasser aus den lokalen Quellen abzukochen.

Tierseuche, Wilderei und Bürgerkrieg: Nationalpark leidet unter vielseitigen Problemen

Der Tod der Flusspferde durch die Tierseuche ist für den Nationalpark ein massiver Verlust. Denn durch Wilderei hatte sich die Population der Tiere von mehr als 20.000 Tieren im Jahr 2006 auf nur wenige hunderte Exemplare reduziert. Seitdem versucht der Nationalpark, die Population wieder zu erhöhen. Derzeit leben in dem Park etwa 1200 Flusspferde.

Wie die Parkdirektion mitteilte, versuche ein Team vor Ort, die verstorbenen Flusspferde aus dem Wasser zu bergen. Da die Einsatzkräfte allerdings keine Bagger hätten, gestalte sich dies schwierig. Um eine weitere Ausbreitung der Tierseuche zu verhindern, wolle man die Tiere mit Natronlauge begraben.
Der Nationalpark Virunga ist der älteste Nationalpark Afrikas. Er ist primär für seine Berggorillas bekannt. Das Schutzgebiet liegt allerdings inmitten von instabilen Regionen, die von politischen Krisen geplagt sind. Das hat Folgen: Denn im Laufe des Bürgerkriegs in Kongo wurden laut ntv mehr als 100 Ranger getötet. Zusätzlich bedrohen neben dem Ausbruch der Tierseuche auch Ölbohrungen den Nationalpark maßgeblich.