Österreischische Falknerei ist Weltkulturerbe

Im Dezember 2012 wurde die
österreichische Falknerei als „Immaterielles Kulturerbe der
Menschheit“ der UNESCO aufgenommen. Angeregt hatte dies die
Jagdwissenschaftlerin Monika Reiterer.

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Am 5. Dezember letzten Jahres nahm das Zwischenstaatliche Komitee des UNESCO Übereinkommens zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes einstimmig die österreichische Falknerei in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf. Diese Liste zeichnet weltweit besonders erhaltenswürdige Kulturleistungen der Menschheit aus, hebt diese hervor und stellt sie unter einen besonderen Schutz. Im Gegensatz zum materiellen Kulturerbe wie Gebäude oder vom Menschen geschaffene Landschaften benötigen immaterielle Kulturleistungen, also Traditionen und Bräuche, immer Menschen, welche sie erlernen, ausüben und so vor dem Verschwinden bewahren. Nur so können diese Verhaltensweisen ihre identitätsbildenden und sinnstiftenden Funktionen in der Gesellschaft erfüllen.

Schon in den 1990er Jahren hatte die österreichische Jagdwissenschaftlerin Prof. Monika Reiterer die Aufnahme der Falknerei in die Kulturerbeliste angeregt. Zustimmung fand dieses Projekt sowohl beim CIC ( Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes ) als auch bei zahlreichen Ländern, in denen diese traditionelle Jagdart beheimatet ist wie beispielsweise Frankreich, die Mongolei und Saudi-Arabien. Grundlage der Liste ist das UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes, das im Rahmen der 32. Generalversammlung im Jahr 2003 beschlossen und im April 2006 in Kraft trat. Bisher haben 148 Staaten das Übereinkommen ratifiziert.

Seit schätzungsweise 4000 Jahren zähmen Menschen wilde Greifvögel und richten diese zur Beizjagd ab. Mehr als 200 Generationen gaben somit diese soziale Tradition und Jagdkunst mündlich innerhalb ihres Stammes oder ihrer Familie weiter.

tp