Geht es jetzt doch ganz schnell mit dem Wolf? Aktives Wolfsmanagement könnte bald zur Realität gehören. Berichten zufolge soll es im März einen ersten Vorschlag zum Absenken des Schutzstatus des Wolfes in der FFH-Richtlinie von der EU-Kommission geben. Hier soll, parallel zur Entscheidung, den Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention herabzusenken, der Schutzstatus von „streng geschützt“ auf „geschützt“ fallen. Dies kündigte nun Humberto Delgado Rosa, der Direktor für Biologische Vielfalt bei der EU-Generaldirektion Umwelt (DG ENVI) an.
Ist der Wolf bald „nur noch geschützt“? Änderung auf EU-Ebene geplant
Sollte die geplante Änderung durchkommen, liegt es an der künftigen Bundesregierung, schnell zu handeln. Dann könnte ein aktives Wolfsmanagement bald möglich sein. Nach Anpassung des „Übereinkommens von Bern über die Erhaltung der europäischen wild lebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume“ im letzten Dezember wäre dies der schnellstmögliche Weg. Denn ein offizieller Änderungsvorschlag der EU-Gesetze 7. März wäre rechtlich nicht zulässig. Momentan würde man prüfen, ob beispielsweise einige Mitgliedsstaaten die Möglichkeit bekommen sollen, den Schutzstatus vom Wolf beizubehalten.
Wolfsmanagement: Direktor kritisiert bisherigen Umgang
Nach Meinung des Direktors in der DG ENVI würden die Mitgliedsstaaten allerdings auch die bestehenden Möglichkeiten nicht vollends nutzen. Beispielsweise Artikel 16, der die Entnahme von Problemwölfen vorsieht, würde schon jetzt Spielräume zum Wolfsmanagement ermöglichen. Das Gleiche gilt ebenso für mögliche Weidenschutzmaßnahmen. Der Spanier kritisiert, dass Beihilfen aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sowie dem LIFE-Programm gar nicht abgerufen werden.
Auch Deutschland muss handeln
Sollte es nun auf EU-Ebene tatsächlich zu einer Entscheidung kommen, besteht in Deutschland die Möglichkeit, dass sich das Wolfsmanagement einfacher gestalten ließe. Bevor die Jagd auf den Wolf in Deutschland allerdings tatsächlich möglich wird, muss noch einiges passieren. Deutschland muss bis zur Mitte des Jahres einen guten Erhaltungszustand des Wolfes nach Brüssel übermitteln. Bisher stand im Raum, dass dies nur für einige Bundesländer im Norden geschieht. Die nächste Bundesregierung müsste diesen Umstand demnach für alle Bundesländer klären. Und auch die FFH-Richtlinie müsste die Regierung dann vollständig bundesweit umsetzen.