Der Waschbär sorgt für immer größere Probleme in Hessen. Der Jagdminister des Landes möchte nun konsequenter gegen die invasive Art vorgehen – und die Schonzeit für die Kleinbären in Hessen abschaffen.
Jagdminister will Schonzeit für Waschbären abschaffen
Jagdminister Ingmar Jung (CDU) möchte den Waschbären in Hessen in den Griff kriegen. Er vermehre sich zu schnell, habe als invasive Art in Deutschland quasi keine natürlichen Feinde und bedrohe als invasiver Jäger die heimische Artenvielfalt massiv, so der Minister im Landtag in Wiesbaden. Der Waschbär bereitet seit er in den 1930er Jahren in Hessen ausgesetzt wurde massive Probleme. Jung findet klare Worte zu der Situation: „Wenn wir dem Problem irgendwie Herr werden wollen, müssen wir den Waschbären konsequent und intensiv bejagen.“
In diesem Zuge erinnert der Jagdminister auch an den Koalitionsvertrag. Die Abschaffung der Schonzeit für Waschbären war eine Einigung der hessischen Regierung. Und das soll nun realisiert werden: Das Ministerium arbeite momentan an einer Umsetzung des Beschlusses. Die Abschaffung der Schonzeit soll auch der Jägerschaft Hessens helfen. Die Jäger erlegen im Bundesland derzeit etwa 30.000 Waschbären pro Jagdjahr.
Waschbär in Hessen: Eine Gefahr für Tier, Garten und Haus
Derweil sorgt der Waschbär für große Probleme, besonders in den Städten Hessens. Erhebliche Schäden in Gärten und an Häusern, die der Waschbär verursacht, stehen in Städten wie Kassel an der Tagesordnung. „Jeder, der mal Waschbären im Dach hatte, weiß, dass das alles andere als harmlos ist“, erklärt Jagdminister Jung. Dass die Tiere nicht nur für Schäden an Gebäuden verantwortlich sind, sondern auch eine echte Gefahr für befreundete Tierbeiner darstellt, zeigte nun ein Fall bei Werther in Nordrhein-Westfalen. Dort hat ein Waschbär einen Jagdhund ertränkt. Mehr zu dem Vorfall lesen Sie hier.
Momentan gilt für erwachsene Waschbären in Hessen eine Schonzeit von März bis Ende Juni – das könnte sich allerdings bald ändern. Durch diese Änderung könnten Jäger die Kleinbären konsequenter bejagen und damit auch die Städte und ihre Einwohner massiv entlasten.