In Sachen Wolfsmonitoring will Cuxhaven für mehr Klarheit sorgen. Das Thema Wolf wird dort immer relevanter. Am Montag (27. Januar 2025) wurden nun konkrete Pläne vorgestellt. Dafür stellt der Landkreis auch finanzielle Unterstützung zur Verfügung.
Der Wolf in Cuxhaven: Landkreis will das Wolfsmonitoring ausweiten
Das Wolfsmonitoring ist eine Kooperation von Landesbehörden, Landkreis und der Stadt Cuxhaven sowie den Jägerschaften im Kreisgebiet. Insgesamt sollen 30 Wildkameras installiert werden, um das Wolfsmonitoring zu unterstützen. Dafür stellt der Landkreis pro Jahr 20.000 Euro aus dem eigenen Haushalt zur Verfügung. Hintergrund ist, dass die Zahl der Wölfe in Norddeutschland in den letzten Jahren gestiegen ist. Darum wurde sich schon 2023 für ein konsequenteres Wolfsmonitoring durch Wildkameras ausgesprochen, um den Wolf besser im Blick zu haben.
38 Wolfsrisse zählte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) für das Jahr 2024 im Landkreis Cuxhaven. Das sind 6 Risse mehr als noch im Vorjahr. Schon damals wollte der Cuxhavener Landkreis aufgrund der steigenden Risszahlen Klarheit über die Wolfspopulation in der Umgebung schaffen. Dafür sollten auch Fortfallen zum Einsatz kommen.
Welche Schutzmaßnahmen sind geplant?
Die Diskussionen um den Wolf nehmen deutschlandweit zu. Die steigende Population und die damit einhergehenden Risse sorgen vor allem bei Landwirten und Tierhaltern für großen Unmut. Wie das NLWKN erklärt, seien auch Rinder immer häufiger Opfer von Wolfsattacken – diese haben lange Zeit vorrangig Schafsherden betroffen. Im Dezember 2024 hatte das Landesumweltministerium daher angekündigt, im Jahre 2025 rund 6,4 Millionen Euro für besseren Herdenschutz zur Verfügung zu stellen. Von dem Geld sollen Berichten zufolge primär Zäune sowie Herdenschutzhunde bezahlt werden. Die Deichverbände und Deichschäfer im Landkreis Cuxhaven glauben allerdings nicht, dass dies ausreichen wird. An langen Deichabschnitten sehen Herdenschutzzäune nur schwer zu errichten. Zusätzlich häufen sich die Berichte zu Wölfen, die lernen, wie man Schutzzäune von mehreren Metern Höhe überspringt. Spätestens dann werden solche Maßnahmen nutzlos.
Diskussion um den Wolf hält weiter an
Spätestens dadurch, dass alle anderen Maßnahmen zum Umgang mit dem Wolf oft scheitern, werden Stimmen lauter, die ein konsequenteres Wolfsmanagement fordern. Die Entscheidung der Berner Konvention, den Schutzstatus des Wolfes herabzusenken, entfachte dementsprechend hitzige Diskussionen zu dem Thema. Neben der Jägerschaft selbst bewertet auch eine Vielzahl von Politikern den Beschluss als positiv. Bevor Wölfe in Deutschland allerdings tatsächlich leichter geschossen werden dürfen, müssen mehrere Instanzen auf EU-Ebene den Beschluss noch abnicken. Erst dann kann Deutschland auf Bundesebene Entscheidungen dazu treffen.