Der Luchs soll weiter in Deutschland angesiedelt werden. Dafür wurde unter anderem das sächsische Luchsauswilderungsprojekt ins Leben gerufen. Nun gibt es allerdings einen Rückschlag für das Projekt. Denn das Luchsweibchen Nova, welches im vergangenen März im Westerzgebirge ausgewildert wurde, befindet sich dort nicht mehr. Stattdessen ist Nova nach Thüringen abgewandert. Was bedeutet das für die Luchspopulation?
Luchsweibchen Nova ist von Sachsen nach Thüringen abgewandert. Laut sächsischem Landesumweltamt legte sie dabei rund 150 Kilometer zurück. Diese Wanderung sei für die Experten des sächsischen Auswilderungsprojekt „RELynx Sachsen“ Berichten zufolge überraschend. Denn bald beginnt die Paarungszeit der Luchse – gerade dann seien vor allem weibliche Luchse sehr ortstreu. Das Zurücklegen einer solchen Strecke ist daher ungewöhnlich.
Luchs Nova ist nach Thüringen abgewandert
Für das sächsische Lauchsauswilderungsprojekt stellt Novas Abwanderung einen Rückschlag dar. Denn sie ist nicht der erste Luchs, bei dem es zu Problemen in der Auswilderung in Sachsen kam. Von den fünf Luchsen, die ursprünglich ausgewildert wurden, sind nun nur noch drei verblieben. Behörden zufolge sei Luchs Anton im Herbst des letzten Jahres bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Und auch bei Luchs Juno kam es zu Problemen. Denn das Tier hatte sein Sendehalsband verloren, wodurch man es nicht mehr orten kann. Die Abwanderung von Nova ist somit schon der dritte Fall, in dem Sachsen einen ihrer Luchse „verliert“. Offen bleibt, ob nun weitere Auswilderungen folgen.
Abwanderung nach Thüringen: Eine Chance für die Luchspopulation
Doch die Abwanderung von Nova ist nicht nur negativ. Fachleute sehen in dem Luchs, der inzwischen in Thüringen unterwegs ist, eine Chance. Angaben des Umweltamtes zufolge könne Nova dabei helfen, die Luchspopulationen in Sachsen und Thüringen zu vernetzen. Dies könne dabei helfen, genetische Verarmung schon jetzt zu verhindern. Denn bei einem solch kleinen Genpool könnte es sonst zu Problemen bei dem langfristigen Erhalt der Luchse in Deutschland kommen. Ein solches genetisches Netzwerk ist dementsprechend nicht unbedingt als negativ anzusehen.