Seitdem die Maul- und Klauenseuche (MKS) bei drei Wasserbüffeln in Brandenburg ausgebrochen ist, kommen Fragen zu den Folgen für Nutztiere und die wirtschaftliche Lage auf. Denn einige Länder haben bereits ein Importverbot für Nutztiere aus Deutschland ausgesprochen. Doch auch Zoo- und Wildtiere können sich mit der Tierseuche anstecken. Berlins Wildtierbeauftragter erklärt nun, welche Gefahren für Wildtiere durch die MKS entstehen – und was der Mensch damit zu tun hat.
MKS-Ausbruch: hochansteckend und tödlich
Die Maul- und Klauenseuche gilt als generell hochansteckend. Sie kann über kleinste Tröpfchen übertragen werden, welche über Wunden oder den Atem von infizierten Tieren in die Luft gelangen. Eine Behandlungsmöglichkeit gibt es nach Ausbruch nicht – oft verenden die infizierten Tiere, wobei viele auch nach mildem Verlauf überleben. Aufgrund des hohen Infektionsrisikos werden daher oft ganze Nutztierbestände in Gebieten mit MKS-Ausbrüchen getötet, um mögliche Infektionsherde zu eliminieren. So auch diesmal in einer Sperrzone rund um den ursprünglichen Ausbruchsort in Brandenburg.
Experte schätzt Gefahr für Wildtiere ein: „relativ gelassen“
Wenn die Krankheit also derartig resistent und ansteckend ist, liegt die Frage nahe, was der Ausbruch der MKS für die heimischen Wildtiere bedeutet. Denn auch Wildtiere wie Rot- und Rehwild sowie weitere Klauentiere können erkranken.
Berlins Wildtierbeauftragter Derk Ehlert gibt in Bezug auf Wildtiere allerdings Entwarnung. Gegenüber der Presse verrät er, dass ein Massensterben trotz möglicher Infektionsgefahr nicht zu erwarten ist: „Was die Wildtiere betrifft, kann man relativ gelassen sein.“
Erklären tut er seine entspannte Haltung mit der klassischen Symptomatik der MKS: „Wenn Tiere daran erkranken, bewegen die sich nicht mehr so weit“, so der Experte. Dadurch sollen die Tiere weder als Empfänger noch als Infektionsherd eine große Rolle beim Seuchengeschehen führen.
MKS: der Mensch als Infektionsherd
Allerdings sieht der Experte einen anderen Faktor als Gefahr bei der Verbreitung der MKS an: „Die größte Gefahr sind die Menschen.“ Der Mensch selbst ist für die Maul- und Klauenseuche nicht empfänglich – das Virus kann dennoch an Kleidung oder Gegenständen haften bleiben. Dadurch können Infektionen auch weit von dem ursprünglichen Ausbruchsort entstehen und sich so unbemerkt verbreiten.
Seit dem Ausbruch der MKS gelten in den naheliegenden landwirtschaftlichen Betrieben strenge Hygienemaßnahmen. Zusätzlich haben Tierparks und Zoos momentan geschlossen. Das Seuchengeschehen stellt demnach eine große wirtschaftliche Belastung dar. Bisher wurden glücklicherweise keine weiteren Ausbrüche festgestellt.