Jäger stirbt bei Gemeinschaftsjagd: Neue Erkenntnisse nach Obduktion

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Der 48-jährige Jäger wurde auf dem Hochsitz tödlich von einer Kugel getroffen. Foto: Pixabay/rihaij

Eine Woche ist es her, seitdem ein 48-jähriger Jäger aus Cloppenburg bei einer Gemeinschaftsjagd tödlich verletzt wurde. Vermutungen nach traf ein weiterer Jäger den Mann, der noch auf dem Hochsitz starb. Neben der Tragik des Vorfalls selbst schockierte vor allem die Berichterstattung, die dem mutmaßlichen Schützen einen Vorsatz unterstellte. Nun sind Ergebnisse aus der Obduktion bekannt geworden.

 

Jäger tödlich getroffen – Ergebnisse der Obduktion

„Eine abschließende Bewertung dieses tragischen Falles kann seriöserweise erst erfolgen, wenn der Tathergang geklärt ist. Bis dahin ist aus unserer Sicht sowohl ein unabwendbares Ereignis als auch ein Verstoß gegen Unfallverhütungsvorschriften denkbar.“ So äußerte sich Dr. Henning Wetzel, Vizepräsident des Landesjagdverbandes Mecklenburg-Vorpommern bereits am 4. Januar zu dem tragischen Vorfall. Nun wurde der 48-jährige Mann obduziert: Auch weiterhin fehlen Hinweise auf eine vorsätzliche Tat. Stattdessen geht die Staatsanwaltschaft Schwerin in diesem Fall bisher von möglicher fahrlässiger Tötung aus. Dieser zufolge sei das Opfer, welches eigentlich aus Cloppenburg stammt, von einer Kugel in den Hals getroffen worden. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde dieser von einem weiteren Hochsitz aus etwa 200 Metern Entfernung abgegeben. Das Opfer sei sofort tot gewesen. Der Staatsanwaltssprecher machte aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Angaben zum Vorfall.

Auch der 50-jährige Jäger, von dem der Schuss gekommen sein soll, soll eigentlich aus Niedersachsen sein. Gegen ihn wird seit dem Vorfall wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Er äußerte sich Angaben zufolge bisher nicht zu dem Zwischenfall.

 

Mutmaßungen und Spekulationen Fehl am Platz

Klar ist auch weiterhin: Mutmaßungen jeglicher Art sind in diesem Fall unangebracht. Verstöße gegen die Unfallverhütungsvorschriften sind in jedem Fall aufs Schärfste zu kritisieren. Bis das Geschehen allerdings abschließend aufgeklärt ist, sind Spekulationen über die Situation deplatziert. Auch dies wird in der Erklärung des LJV durch Dr. Henning Wetzel deutlich, welcher auch die Berichterstattungslage kritisiert: „Wir bitten aus Respekt vor den Angehörigen und auch zur Wahrung der Rechte des Schützen insbesondere darum, sich nicht an den medialen Mutmaßungen über eine vorsätzliche Tat zu beteiligen, wie sie in einer unter Jägern derzeit kursierenden Meldung in einem überregionalen Online-Nachrichtenportal angedeutet wurde.“