Blauzungenkrankheit in Ostdeutschland: Beihilfe für Impfungen

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Neben Rindern, Schafen und Ziegen kann sich auch Schalenwild mit der Blauzungenkrankheeit infizieren. Symbolbild: Unsplash/Sophie Dale

Die Blauzungenkrankheit macht Landwirten auch weiterhin große Sorgen, auch finanziell. Bereits jetzt sind große Wellen der Tierseuche für den kommenden Sommer prognostiziert.

 

Blauzungenkrankheit: Sachsen-Anhalt setzt auf Impfungen

Die Blauzungenkrankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die in vielen Fällen tödlich endet und zu großen Verlusten unter Landwirten führt. Auch Wildtiere können betroffen sein, hier ist der Verfolgung allerdings wesentlich komplizierter. Die Gefahr, die von der Blauzungenkrankheit ausgeht, hat auch die Politik erkannt. Seit letztem Sommer haben hunderte Halter von Rindern und Schafen in Sachsen-Anhalt Zuschüsse bekommen, um ihre Tiere gegen die gefährliche Krankheit impfen lassen zu können. Dafür müssen Tierhalter einen Antrag auf Beihilfe für die Impfung von Rindern und Schafen stellen.

Das Agrarministerium Magdeburg erklärt Berichten zufolge, dass etwa 500 Einträge für Schafs-Impfungen bei der zuständigen Tierseuchenkasse (TSK) eingegangen sein. Davon wurden 417 positiv beschieden.
Das Ministerium erstattet der Tierseuchenkasse nach eigenen Angaben die für Impfungen gezahlten Beihilfen. In Bezug auf die Impfungen von Schafen liegen Zahlen vor: Bisher gab es Bewilligungen von mehr als 430.000 Euro. Bei Impfungen für Rindern liegt die Zahl bei knapp 300 bewilligten Anträgen und einer Summe von etwa 300.000 Euro.

 

Fristverlängerung für Beihilfen und Impfstoffzulassung

Impfungen gegen die Blauzungenkrankheit waren laut Angaben des Verbands seit dem 6. Juni 2024 möglich, Beihilfen konnten Tierhalter dann ab dem 15. Juni beantragen. Ursprünglich war die Antragsfrist zum 6. Dezember 2024 abgelaufen, und auch die befristete Genehmigung des Impfstoffs sei zu diesem Tage entfristet worden. Mit Blick auf dasa Seuchengeschehen soll es im kommenden Jahr wohl wieder Beihilfe für Impfungen geben.

 

Ab Frühjahr wieder Verbreitung der Blauzungenkrankheit

Der Landesschafzuchtverband prognostiziert, dass es schon im Frühjahr wieder eine verstärkte Verbreitung geben könnte. Denn bei wärmeren Temperaturen seien auch wieder vermehrt Gnitzen unterwegs. Diese übertragen die Blauzungenkrankheit.
Für Menschen ist die Krankheit insgesamt ungefährlich, für Wiederkäuer endet sie allerdings oft tödlich. Symptome können Fieber, Appetitlosigkeit oder die namensgebende blau verfärbte Zunge sein – auch, wenn diese selten vorkommt.

Die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit könnte auch für Wildtiere eine Gefahr darstellen. Denn auch das wiederkäuende Schalenwild kann erkranken. Hier sind flächendeckende Impfungen nicht umsetzbar. Da die Krankheit aber über Gnitzen von Tier zu Tier übertragen wird, profitieren Wildtiere auch indirekt über den Schutz von Schafen und Rindern durch die Impfung.