Die afrikanische Schweinepest (ASP) grassiert weiter in Europa. Während auch in Deutschland die Maßnahmen zur Bekämpfung der Tierseuche stetig an das dynamische Geschehen angepaasst werden, ereignete sich nun ein Fall, der zum Kopfschütteln einlädt. Die Polizei hat in Bayern einen privaten rumänischen Kurierfahrer angehalten. Bei. Überprüfung der transportierten Ware ist schnell klar: Es handelt sich um Pakete mit Schweinefleisch, die der Fahrer nach Hessen transportieren wollte. Das Problem: Die Ware war gänzlich ungekühlt, das Fleisch fing schon zu verderben an.
Polizei macht unangenehmen Fund
In der oberbayrischen Kreisstadt Cham musste die Polizei einen unangenehmen Fund machen, nachdem sie einen PKW mit rumänischem Kennzeichen anhielten. Riesige Mengen an stinkendem, schon anfänglich verwestem Schweinefleisch stellten die Beamten sicher. Berichten zufolge war der Fahrer als Kurier auf dem Weg nach Hessen, um das gammlige Fleisch, welches auch aufgrund der Verbreitung der ASP als hochgradig kritisch gilt, als Weihnachtsessen an Bekannte zu übergeben. Das erschlossen sich die Beamten durch die Zettel, die an den Fleischstücken aangebracht waren. Auf ihnen standen Adressen der jeweiligen Empfänger.
Fleisch ungekühlt transportiert: Gefahr durch ASP?
Neben den verwesenden Fleischstücken transportierte der Fahrer auch Schweineköpfe – alles in Plastiktüten und Taschen gestopft und gänzlich ungekühlt. Nach dem Fund beschlagnahmte das Veterinäramt die Fleischteile. Örtliche Feuerwehrleute bargen die Funde. Dafür mussten schwere Geschütze aufgefahren werden: Vollschutzanzüge, Masken und spezielle Behälter zur fachmännischen Entsorgung waren nötig, um das Fleisch fachgerecht zu beschlagnahmen. Dies ist auch eine Schutzmaßnahme im Kampf gegen die ASP.
ASP grassiert auch in Rumänien
In der gesamten EU ist die ASP auf dem Vormarsch. Neben Serbien und Rumänien allerdings das EU-Land mit den meisten Ausbrüchen bei Hausschweinen. In diesem Jahr wurden bereits 212 ASP-Ausbrüche in Hausschweinbeständen in Rumänien gemeldet. Dazu kommen 172 Meldungen bei Wildschweinen.
Der Transport ist gerade deshalb so kritisch zu betrachtet, weil das Seuchengeschehen in Hessen momentan besonders dynamisch ist. Im Rheingau-Taunus-Kreis gab es erst kürzlich neue Befunde durch einen angeschwemmten, positiv-getesteten Frischling. Das Einführen von Fleisch aus Gebieten mit hoher ASP-Ausbruchsrate kann eine große Gefahr bezüglich der weiteren Verbreitung der Tierseuche darstellen. Für Menschen ist die Tierseuche ungefährlich, bei Haus- und Wildschweinen endet sie fast immer tödlich.