Wildunfall vorgetäuscht – Autofahrer will Straftat vertuschen!

police-974410_1920

Bei dem vermeintlichen Wildunfall konnten die Beamten keine Spuren einer Wildkollision finden. Foto: Pixabay/Ingo Kramarek

In der Nacht vom 14. auf den 15. Dezember ereignete sich ein vermeintlicher Wildunfall, bei dem der Fahrer mit einem Reh zusammengestoßen sein soll. Die Polizei ermittelte allerdings einen ganz anderen Unfallverursacher.
Gegen 00:45 Uhr, auf der Landstraße 102 bei Ampfurth, Oschersleben (Sachsen-Anhalt) kam es zu einem Verkehrsunfall mit Sachschaden. Wie die Polizei berichtet, verlor ein 37-jähriger Fahrer die Kontrolle über seinen Wagen. Er kam daraufhin von der Straße ab und landete im daneben liegenden Straßengraben. Das Fahrzeug war nach dem Unfall nicht mehr fahrbereit, andere Fahrzeuge oder Personen waren allem Anschein nach nicht involviert.

 

Autofahrer lügt Beamten an: Reh hat den Unfall nicht verursacht!

Gegenüber den Polizeibeamten, die zu Unfallort kamen, gab der Mann an, dass er mit einem Reh zusammengestoßen war. Die Polizisten konnten allerdings keine Spuren einer Wildkollision feststellen. Sie bemerkten aber etwas, was stattdessen der Unfallverursacher sein könnte: den Alkoholgeruch im Atem des Mannes. Aus dem vermeintlichen Wildunfall wurde plötzlich eine akute Gefährdung des Straßenverkehrs durch Alkoholeinfluss. Ein durchgeführter Atemalkohol- und Drogenvortest ergaben positive Ergebnisse. Daraufhin musste der Mann die Polizei für eine Blutprobenentnahme begleiten. Der Vorfall sorgte auch für das Erlöschen des Versicherungsschutzes des PKW. Der Autofahrer musste direkt seine Fahrerlaubnis abgeben, nun kommt ein entsprechendes Ermittlungsverfahren auf ihn zu.

 

Wildunfall: Mögliche Konsequenzen

Die Gefahr, die vom Autofahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss ausgeht, sollte offensichtlich sein. Die Vortäuschung von einem Wildunfall hätte allerdings noch weitere, unschöne Konsequenzen mit sich ziehen können. Hätten die Polizisten die angebliche Kollision mit einem Reh nicht vor Ort ausschließen können, hätten diese vermutlich einen Jäger zur Nachsuche hinzugerufen, um das vermeintlich verletzte Reh zu finden. Dieser hätte dann ehrenamtlich nach einem verletzten Reh gesucht, welches nicht existiert. In solchen Fällen wird deutlich, dass vielen Menschen die Folgen eines Wildunfalls und die damit verbundenen Mühen, die Jäger unbezahlt auf sich nehmen, nicht bewusst sind.