Am vergangenen Sonntag ereignete sich in Wanfried ein schrecklicher Vorfall: Offenbar versuchte ein Hundehasser, den Jagdhund des Wanfrieder Jägers Helmut Braun mutwillig und grausam zu töten.
Der Täter hatte einen Köder mit Rasierklingen präpariert und diesen wohl gezielt auf das Grundstück von Helmut Braun geworfen, um dessen Hund damit umzubringen. Gerettet werden konnte der Rüde Friedward nur über eine mehrstündige Notoperation. Wie es mit dem Rüden weitergeht, ist noch unklar.
Jagdhund frisst mit Rasierklingen präparierten Köder
Helmut Braun lässt seinen Friedward, einen Bayrischen Gebirgsschweißhund, abends um etwa 21 Uhr noch einmal raus, an einer langen Laufleine in den eigenen, umzäunten Garten. In der Dunkelheit konnte der Jäger noch gerade so erkennen, dass Friedward etwas vom Boden frisst. Schnell kommt Helmut Braun zu seinem Vierbeiner und greift ihm in den Fang. Was er dort zu fassen bekommt, ist schockierend: Eine halbe Rasierklinge hält der Mann in der Hand. Den Rest des Köders hatte Friedward tragischerweise bereits verschluckt.
Rasierklingen im Magen des Wanfrieder Hundes gefunden
Der Jäger macht sich sofort mit seinem Jagdhund auf den Weg zum Wanfrieder Tierarzt, wo Ernst Wilhelm Kalden den Bayrischen Gebirgsschweißhund sofort notoperiert. Er kann im Magen des Jagdhundes noch eine weitere Klinge finden und diese aus dem Körper entfernen. Kalden berichtet: „Als wir den Hund wieder zugenäht hatten und ein Röntgenbild zur Kontrolle machten, sahen wir, dass noch eine weitere Klinge in dem Körper steckt. Dann haben wir den Hund noch mal aufgemacht.“
Der Wanfrieder Tierarzt hat zur Deckung der Operationskosten eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Zu finden ist diese unter gofundme.com/f/versuchte-totung-eines-hundes
Jagdhund auch nach Not-OP in besorgniserregendem Zustand
Der Zustand von Friedward, den Helmut Braun in erster Linie für Nachsuchen nutzt, ist auch nach der OP besorgniserregend. „Der Hund hat sich die ganze Nacht nicht einmal abgelegt“, sagte Helmut Braun. „Er hat Schmerzen und zittert.“ Es bleibt zu hoffen, dass sich der Vierbeiner von diesem schrecklichen Vorfall erholen kann.
Unklar ist bisher, wer der Hundehasser ist, der den präparierten Köder zwischen 17 und 21 Uhr auf Helmut Brauns Grundstück geworfen haben muss. Der Jäger hat eine Vermutung, die er allerdings nicht öffentlich äußern will. Der Tierarzt Ernst Wilhelm Kalden schildert, dass es schon häufiger Drohungen gegen den Jagdhund gegeben haben soll.
Wie es für Friedward nun langfristig weitergeht, ist so kurz nach dem Tötungsversuch noch nicht absehbar. „Ich verstehe nicht, warum Menschen so etwas tun“, sagt Helmut Braun. „Das ist so eine entsetzliche Tierquälerei.“
Laut Polizei ist es wohl auch kaum möglich, den vermuteten Verursacher direkt dingfest zu machen, so dass die Kosten für einen Rechtsbeistand auch noch auf den Besitzer zukommen werden. Auch hier soll die Spendenkampagne Helmut Braun unterstützen.