Die dunkle Jahreszeit bringt einen unschönen Nebeneffekt mit sich: Die Zahl der Wildunfälle steigt. Glatte oder nasse Straßen, schlechtere Sichtverhältnisse und mehr Wildwechsel tagsüber sorgen für eine erhöhte Gefahr für Kollisionen mit Wildtieren.
Häufig melden Autofahrer Wildunfälle allerdings nicht oder zu spät. Das berichtet die Polizei Steinfurt, die erklärt: Wer nach einem Wildunfall einfach weiterfährt, geht ein Risiko für hohe Bußgelder ein.
Im Kreis Steinfurt passieren jährlich etwa 3000 Wildunfälle, viele davon im Herbst und Winter. Da viele dieser Unfälle gar nicht oder zu spät gemeldet werden, möchte die Polizei Steinfurt dagegen stärker vorgehen: Wer mit einem Wildtier zusammenstößt und dies nicht direkt meldet, riskiert Bußgelder in Höhe von bis zu 2500 Euro.
Viele Autofahrer kämen erst Stunden nach dem Unfall zur Polizei, um sich eine Bescheinigung für die Versicherung aushändigen zu lassen, so der Steinfurter Polizeioberrat Guido Meinert gegenüber dem WDR. Wer eine solche Bescheinigung nicht vorweisen kann, muss die Schäden nach einem Wildunfall selbst zahlen.
Wild bleibt oft verletzt zurück
Das Problem: Während Menschen häufig – wenn auch nicht immer – ohne Verletzungen davonkommen, sieht dies bei den betroffenen Wildtieren oft anders aus. Wenn ein Reh von einem Auto erwischt wird, verendet es nicht selten an den Verletzungen. Um die Situation des Tieres einschätzen zu können, muss man die zuständigen Stellen so schnell wie möglich alarmieren. Wer also nach dem Aufprall weiterfährt, ohne diesen zu melden, nimmt häufig unnötiges Leid für das Tier in Kauf.
Guido Meinert erklärt: Ein zu spät gemeldeter Wildunfall wird mit Bußgeldern geahndet. Diese liegen je nach Schwere des Falls zwischen 500 und 2.500 Euro.
Nicht zuletzt dienen diese Bußgelder, um die Autofahrer an die Relevanz der Meldung eines Wildunfalls zu erinnern und damit das Leid der betroffenen Tiere zu minimieren.
Verhalten nach einem Wildunfall
Wichtig ist in jedem Fall: Die Polizei direkt über den Notruf informieren. Das gilt auch, wenn das Tier nach dem Unfall wegläuft – meist setzen die Folgen der Verletzungen bei den Tieren erst etwas später ein. Wenn man das Tier sich in einem solchen Fall selbst überlässt, stirbt es oft qualvoll. Wer den Notruf kontaktiert ermöglicht, dass die Polizei einen Jäger hinzuruft, welcher sich auf die Suche nach dem Tier machen kann.