Wolf nur noch „geschützt“: Berner Konvention setzt Schutzstatus herab
Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention hat heute (3.12.) den Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ gesetzt. Der zuständige Europarat in. Straßburg teilte mit, dass eine Zweidrittelmehrheit der 50 vertretenen Staaten die Herabsenkung des Schutzstatus ermöglicht hat. Dies eröffnet auch in Deutschland potenzielle Möglichkeiten für einen konsequenteren Umgang mit dem Wolf. Durch den niedrigeren Schutzstatus kann der Wolf leichter gejagt werden. Voraussetzung dafür ist, dass Deutschland den günstigen Erhaltungsstatus nach Brüssel melden muss. Auch darf die Jagd die Wolfspopulation in einem Land nicht gefährden.
Einer von vielen Schritten – Wolfsmanagement in Europa
Die Entscheidung der Berner Konvention eröffnet Möglichkeiten zur Regulation des Wolfsbestands, welche bislang kontrovers diskutiert wurde. Um ein konsequentes Wolfsmanagement zu ermöglichen, müssen allerdings noch weitere Schritte folgen. Die neue EU-Kommission in der FFH-Richtlinie muss den Schutzstatus ebenfalls herabsetzen. Im Anschluss können dann das Europaparlament und die 27 Mitgliedsstaaten über potenzielle Gesetzesänderungen beraten. Die Absenkung des Schutzstatus vom Wolf in der EU sollte Prognosen nach nicht scheitern, dennoch wird es vermutlich noch mehrere Monate dauern, bis Gesetzesänderungen in Kraft treten.
Die Entscheidung der Berner Konvention stellt einen Wendepunkt in der Diskussion um den Wolf und seine Regulation in Europa da. Wenn die EU-Kommission Gesetzesänderungen ermöglicht, eröffnen sich neue Wege, um mit dem Raubtier umzugehen. Gerade für viele landwirtschaftliche Betriebe würde das eine große Erleichterung heißen. Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune sind im Umgang mit dem Wolf bislang immer wieder fehlgeschlagen. Dadurch kam es zu Nutztierrissen und erheblichen Schäden für die betroffenen Betriebe.
Der emotionale Diskurs um den Wolf wird vermutlich weiter anhalten. Naturschutzverbände haben sich bereits kritisch zu möglichen Gesetzesänderungen geäußert. Es gilt also abzuwarten, wie sich der politische Diskurs um das Thema Wolf weiterhin entwickelt.