Keiler-Mutanten: die größten Wildschweine der Welt!

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Kapitale Keiler sind in jedem Fall eine Sensation. Foto: Pixabay/rcvd

Einen kapitalen Keiler zu strecken ist wohl ein großer Traum für viele Jäger. Während wir hierzulande schon bei Keilern von über 100 Kilogramm vom „Lebenskeiler“ sprechen, sieht dies weltweit ganz anders aus. So kommt es hin und wieder zu absolut verblüffenden berichten von Wildschweinen, die diese Dimensionen sprengen. Wir haben für Sie die größten Wildschweine der Welt herausgesucht und erklären Ihnen, wie es zu solchen Keiler-Mutanten kommen kann.

 

Hogzilla: der „Klassiker“ unter den Riesenkeilern

Wenn man sich mit den richtig großen Wildschweinen dieser Welt auseinandersetzt, kommt man an Hogzilla nicht vorbei. Am 17. Juni 2004 wurde das Tier vom Amerikaner Chris Griffin auf einer Farm in Georgia geschossen. Nach eigenen Angaben brachte der Keiler 450 Kilogramm auf die Waage und soll satte 3,60 Meter Länge aufgewiesen haben. Spätere Schätzungen von Wissenschaftlern, die den Kadaver von Hogzilla untersucht haben, vielen etwas geringer aus, beliefen sich aber dennoch auf 360 Kilogramm Gewicht und 2,25-2,40 Meter Länge. Die Stoßzähne des Tieres waren mit 46 und 41 Zentimetern trotzdem gigantisch, der Anblick des Gewehrs muss umwerfend gewesen sein.

 

Elfjähriger schießt Riesen-Wildschwein in Alabama

Auch ein weiteres, riesiges Wildschwein-Exemplar wurde in den USA geschossen. Das Besondere an dieser Geschichte: Der Schütze war gerade einmal elf Jahre alt! Jamison Stone war damals mit seinem Vater und zwei weiteren Jägern in den Wäldern Alabamas unterwegs. Nach einer dreistündigen Verfolgungsjagd und acht Schüssen, die der Elfjährige abgegeben haben soll, fiel der Keiler letztlich zu Boden. Bei der riskanten Situation hätten Vater und Kollegen nach eigenen Angaben bereitgestanden, um den Jungen im Zweifelsfall zu beschützen. Das Tier wog unglaubliche 477 Kilo und war 2,80 Meter lang.

 

Rekord-Keiler im Ural?

Im Ural (Russland) toppte eine Gruppe Jäger im Jahre 2015 diese Werte jedoch noch einmal. Sie fanden einen gewaltigen Keiler, welcher nach einem Kopfschuss nicht zu Boden gegangen sein soll. Stattdessen begann eine gefährliche Verfolgungsjagd, bei der das Tier die Jäger sogar angegriffen haben soll. Erst zwei weitere Schüsse hätten das Tier am Ende zu Fall gebracht haben soll. Genaue Zahlen zu Gewicht und Größe sind hier nicht bekannt, allerdings konnte die Motorwinde der Gruppierung das Tier nicht transportieren, obwohl sie laut eigenen Angaben bis zu 500 Kilogramm ausgehalten hätte. Das klingt rekordverdächtig!

 

Riesige Keiler: Wie kommt es zu sowas?

Bei solch unfassbaren Zahlen, die sich zusätzlich noch so extrem von dem unterscheiden, was hierzulande üblich ist, stellt sich natürlich die Frage, wie es zu solch riesigen Exemplaren kommen kann. Wir haben einige Gründe unter die Lupe genommen.

Könnte es sich um Fakes handeln?

In Zeiten von Bildbearbeitung-Software und modernen Medien sollte auch immer in Betracht gezogen werden, dass Menschen für schnellen Ruhm vielleicht nicht ganz ehrlich sein könnten. Gerade bei dem Keiler im Ural vermuteten viele Experten aufgrund von ungenauen und dafür reißerischen Erzählungen, dass es sich vielleicht nicht um eine wahre Geschichte handeln könnte.

Ein solcher Gedanke liegt auch deswegen nahe, weil solche Dimensionen für uns nahezu unvorstellbar sind. Dafür könnte es jedoch auch eine andere Erklärung geben:

Hybride Riesen-Keiler

Was beim Wildschwein aus dem Ural gemunkelt wird, ist bei Hogzilla bestätigt: Die gigantischen Keiler sind häufig keine reinen Wildschweine. Vielmehr handelt es sich um hybride aus Wild- und den deutlich schwereren Hausschweinen, die explizit für große Fleischmassen gezüchtet wurden. Und auch bei dem Keiler aus Alabama handelte es sich wohl nicht um ein einfaches Wildschwein: So soll es sich bei dem Tier um ein Hausschwein gehandelt haben, welches die vorherigen Besitzer im Freizeitrevier Lost Creek Plantation ausgesetzt haben. Laut Angaben von Mike Stone, Vater des Schützen, hätte sich das Tier allerdings alles andere als zahm verhalten.

 

Oft unklare Umstände bei den gigantischen Geschichten

Bei genauerem Hinsehen zeigt sich also: Die Keiler-Mutanten lassen sich meist irgendwie begründen. Ob es sich hierbei um biologische Faktoren, wie Anomalien oder Kreuzungen mit Hausschweinen handelt, oder aber um soziale Faktoren, bei denen Geschichten möglicherweise im Rahmen vom Sensationsjournalismus aufgebauscht wurde, kann nicht immer klar erfasst werden.

Welches nun wirklich das größte Wildschwein der Welt war, lässt sich wohl nicht klar sagen. Geschichten von solch kapitalen Keilern begeistern allerdings in jedem Fall – ganz egal, um wie viel Gewicht es nun genau geht.