Wölfe im Vergleich – Größer, Schneller, Weiter?

milo-weiler-Qoxg6vNY9sI-unsplash

So stellen wir uns "den Wolf" vor - die verschiedenen Unterarten können allerdings auch unterschiedlichst aussehen. Foto: Unsplash/Milo Weiler

Täglich gibt es neue Berichte zu Rissen oder Begegnungen. Das Thema wird inzwischen politisch kontrovers diskutiert, und auch in der Bevölkerung gibt es immer wieder Unsicherheiten und Streitigkeiten, sobald die Dikussion beginnt. Eins ist klar: Der Wolf polarisiert.

Der Wolf hat inzwischen seinen Märchenbuch-Status verloren und ist in den deutschen Wäldern angekommen. Neben hitzigen Diskussionen um Bejagung und Schutz lohnt es sich jedoch, sich den Wolf einmal genauer anzuschauen. Es handelt sich nämlich um hochinteressante Raubtiere, die sich über viele Unterarten an verschiedenste Lebensräume angepasst haben.

 

Wie viele Wolfsunterarten gibt es?

Die Einteilung der Wölfe in ihre Unterarten ist umstritten, eine geteilte Meinung gibt es also unter Fachleuten nicht wirklich. Der hierzulande heimische Wolf ist der Eurasische Wolf (Canis lupus lupus), auch als Europäischer Grauwolf bekannt. Weitere bekannte Unterarten sind mitunter der Timberwolf (Canis lupus lycaon) oder der Polarwolf (Canis lupus arctos), welche verschiedene Bereiche Nordamerikas besiedeln.  Weniger bekannt ist beispielsweise der Pallipeswolf (Canis lupus palipes), welcher in Indien heimisch ist und optisch eher einem Goldschakal ähnelt. Insgesamt gibt es, je nach Einteilung, über 30 Unterarten, welche sich an ihren Lebensraum und die dort herrschenden Umstände angepasst haben.

 

Welcher Wolf ist der größte?

Der Polarwolf (Canis lupus arctos) ist nicht nur die größte, sondern auch die schwerste Unterart. Neben seiner großen Masse helfen ihm außerdem sein langes Fell und vergleichsweise kleine Ohren, der arktischen Kälte von Kanada und Grönland zu trotzen. Mit bis zu 80 Zentimetern Schulterhöhe und einem Gewicht von etwa 90 Kilogramm ist der Polarwolf eine richtige Wucht. Zum Vergleich: Der eurasische Wolf (Canis lupus lupus) kommt meist auf eine Schulterhöhe von etwa 60 Zentimetern und ein Gewicht von 30-50 Kilogramm.

Die Maße des Polarwolfs spiegeln sich auch in seiner Nahrung wieder: Neben Wapitis und Karibus stehen auch Elche auf der Speisekarte.

Was sind die kleinsten Wölfe?

Der arabische Wolf (Canis lupus arabs) ist die kleinste Unterart des Wolfes. Der Wüstenbewohner wiegt mit 18-20 Kilogramm nicht mal ein Viertel eines Polarwolfs. Hier wird deutlich, wie unterschiedlich sich die verschiedenen Unterarten entwickelt haben, um perfekt für ihren Lebensraum ausgestattet zu sein. Heute wird der arabische Wolf oft auch dem Eurasischen Wolf zugeordnet.

 

Welcher Wolf ist der schnellste?

Der Timberwolf (Canis lupus lycaon) prägt häufig das Bild, welches Menschen von „dem Wolf“ haben. Als größter Grauwolf besiedelt er vorzugsweise die Nadelwälder Nordamerikas und durchstreift diese mitunter mit hohen Geschwindigkeiten. Mit einer Geschwindigkeit von bis zum 60 km/h können sich die Tiere bewegen. Damit sind sie deutlich schneller als Eurasische Wölfe, welche etwa 50 km/h schaffen.

 

Welcher Wolf ist am weitesten verbreitet?

Das größte natürliche Verbreitungsgebiet weltweit hat unser Eurasischer Wolf (Canis lupus lupus). Wie sein Name schon sagt, ist die Unterart über weite Teile Eurasiens verbreitet. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Ostsibirien bis nach Westeuropa, wodurch auch Russland, Skandinavien, Ost- und Mitteleuropa dazugehören.

Der eurasische Wolf besiedelt innerhalb dieses Gebiets verschiedenste Lebensräume. Neben Wäldern kommen hierbei auch Graslandschaften in unterschiedlichen Klimazonen in Frage. Es ist daher nicht unverständlich, dass der Eurasische Wolf sich in den letzten Jahren auch in Deutschland wieder ausbreiten konnte. Hierzulande hat er keine natürlichen Feinde – und ist immer wieder im Mittelpunkt verschiedenster Diskussionen zu Artenschutz, Bejagung und Sorgen der Bevölkerung.