Wolf bejagen? Was uns die schwedische Praxis lehrt

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Foto: Pixabay/ambquinn

In vielen europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, wird die Rückkehr vom Wolf kontrovers diskutiert. Schweden bietet hier interessante Einblicke in das Wolfsmanagement und die Bejagung, die auf jahrzehntelangen Erfahrungen beruhen. Die schwedische Praxis zeigt, wie man eine Balance zwischen dem Schutz des Wolfs und dem Schutz von Nutztieren und der menschlichen Bevölkerung findet.

 

Notwendigkeit der Wolfsbejagung

Mit der Entscheidung, Wölfe in einem Land zu dulden, sind oft Konflikte vorprogrammiert. Insbesondere in ländlichen Gebieten kommt es zu negativen Erfahrungen. So führen Risse von Nutztieren oft zu einem Unsicherheitsgefühl in der Gesellschaft, und auch wirtschaftliche Folgen können dadurch entstehen. Schutzmaßnahmen wie Zäune und Herdenschutzhunde können helfen, aber um die Wolfspopulation nachhaltig zu kontrollieren, ist eine gezielte Bejagung notwendig. In Schweden zeigt sich, dass eine solche Bejagung nicht nur die Population reguliert, sondern auch die Akzeptanz der Wölfe in der Gesellschaft fördert.

 

Praktische Tipps für die Jagd auf den Wolf

Die Wolfsjagd ist komplex und erfordert eine sorgfältige Vorbereitung. Zwei entscheidende Faktoren für den Jagderfolg sind das Auffinden der Wölfe und das Bejagen in einem ausreichend großen Areal, das das gesamte Territorium eines Rudels umfasst. Zusammenarbeit ist hierbei unerlässlich, da Wolfsreviere oft über mehrere Jagdreviere hinweg reichen.

 

Die Herausforderung, den Wolf zu finden

Wölfe zu lokalisieren ist ohne Schnee besonders anspruchsvoll. Man muss Fährten erstmal finden können. In Schweden nutzen Jäger verschiedene Techniken, um die Tiere zu finden. Bei Schneelage sind Fährten gut sichtbar, was die Suche erleichtert. Ansonsten helfen Wildkameras und sogenannte „Sandfallen“, die Fährten und Bewegungen dokumentieren. Dabei ist es wichtig, diese Informationen nicht für sich zu behalten. In Schweden werden Informationen zu Fährten mit anderen Jägern geteilt, um die Wölfe effizient zu verfolgen. Hier ist Zusammenarbeit statt Egoismus gefragt!

 

Jagdmethoden und Hundeeinsatz: Wie geht man mit dem Wolf um?

Verschiedene Jagdmethoden haben sich bewährt, darunter die Lappjagd und der Einsatz von speziell ausgebildeten Hunden. Hunde sind besonders wertvoll, da sie den Wolf über weite Strecken verfolgen können. Das ist vor allem dann praktisch, wenn kein Schnee liegt und die Spuren für das menschliche Auge nicht mehr sichtbar sind. In Schweden kommen hierbei verschiedene Hunderassen zum Einsatz, wobei der Erfolg mehr von der Jagdbereitschaft des Hundes als von seiner Rasse abhängt. Die sogenannte Lappjagd, bei der ein Gebiet mit einer Lappleine abgeriegelt wird, hat sich ebenfalls als effektive Methode erwiesen.

 

Das schwedische Wolfsmanagement

Das schwedische Wolfsmanagement basiert auf Monitoring und gezielter Bejagung. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Bevölkerung, die aktiv Daten sammelt, etwa durch Wildkameras, Losungen oder Fährten. Denn gerade auf offenem Gelände lassen sich Wildkameras besonders gut einsetzen. Diese Daten bilden die Grundlage für Entscheidungen über Abschussquoten oder Schutzjagden, wenn Wölfe Nutztiere reißen oder Menschen gefährden. Die Abschussquoten orientieren sich nicht an stumpfen Zahlen, also nicht einfach an der Zahl von Nutztierrissen, sondern an den sozioökonomischen Schäden, die ein Wolf verursacht. In Schweden wird dabei darauf geachtet, dass die Population auf einem Niveau bleibt, welches von der Gesellschaft akzeptiert wird.

 

Herausforderungen und genetische Vielfalt

Ein Problem in Schweden ist die genetische Armut der Wölfe, da der Bestand auf wenige Tiere zurückgeht und ein Austausch mit anderen Populationen nicht stattfindet. Obwohl es einen Austausch mit Norwegen gibt, bleibt die genetische Vielfalt eingeschränkt. Die Zuwanderung aus Finnland und Russland ist gering, da in diesen Regionen Wölfe nicht willkommen sind, besonders in Rentiergebieten.

 

Fazit: Lehren für Deutschland

Die Erfahrungen aus Schweden zeigen, dass eine kontrollierte Bejagung des Wolfs notwendig ist, um die Population zu regulieren und Konflikte mit der menschlichen Bevölkerung zu minimieren. In Deutschland, wo die Wolfsbestände in den letzten Jahren stark zugenommen haben, könnte eine ähnliche Strategie helfen, das Gleichgewicht zwischen dem Schutz des Wolfs und den Interessen der Landbevölkerung zu wahren. Ohne eine gezielte Jagd wird die Akzeptanz für den Wolf langfristig schwer zu erhalten sein, und die Gefahr von Konflikten wird weiter steigen. Schweden bietet ein Modell, das zeigt, wie durch effektive Bejagung und Monitoring eine nachhaltige Regulierung der Wolfspopulation möglich sein kann.