Corona bei Wildtieren: Studie weist Covid bei Waschbär und Co. nach

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Eine Studie aus den USA zeigt: Auch Waschbären können eine Corona-Infektion bekommen. Foto: Unsplash/Jennifer Uppendahl

Eine Studie aus den USA belegt: Das Corona-Virus verbreitet sich unter Wildtieren in Nordamerika. In der von Nature Communications publizierten Studie, welche unter anderem von Naturschutzbiologin Amanda Goldberg durchgeführt wurde, wird deutlich: Von den untersuchten Tieren waren oder sind bis zu 60 Prozent infiziert.

 

Studienergebnisse sprechen für weite Verbreitung von Corona unter Wildtieren

Innerhalb der Studie wurden fast 800 Wildtiere untersucht. Hierbei wurden bei über 60 Prozent der Tiere Antikörper festgestellt, was für eine gegenwärtige oder überstandene Infektion spricht. Betroffen waren unterschiedliche Tierarten, unter anderem Murmeltiere, östliche rote Fledermäuse, östliche Hirschmäuse, östliche Baumwollschwanzkaninchen und Waschbären, welche auch in Deutschland verbreitet sind. Es konnte außerdem festgestellt werden, dass nicht alle Tiere Symptome bei einer Corona-Erkrankung zeigen.

 

Mensch ist vermutlich verantwortlich für die Übertragung

Das Corona-Virus verbreitet sich unter den Wildtieren insbesondere dort, wo sie in Kontakt mit Menschen treten. So sind primär Tierarten betroffen, welche sich häufig auch in den Gärten von Menschen aufhalten. In Gebieten mit hoher menschlicher Aktivität konnten Antikörper etwa dreimal so häufig nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass die Infektion über Abwässer oder Abfälle infizierter Menschen erfolgt. Daraufhin können Übertragungen auch von Tier zu Tier stattfinden.
Hinweise darauf, dass SARS-CoV-2 auch von Wildtieren auf Menschen übertragen wird, würde es laut Goldberg und ihrem Team bisher nicht geben.

Verbreitung unter Wildtieren könnte zu neuen Corona-Mutationen führen

SARS-CoV-2 könnte sich, wie auch beim Menschen, mit der Zeit durch die weite Verbreitung verändern und neue Mutationen entwickeln. Diese Mutationen könnten sowohl für den Menschen als auch unter den Wildtieren selbst ein Risiko darstellen. Bisher seien die Virenstämme der untersuchten Blutprobe allerdings noch weitestgehend identisch mit denen von Menschen. Goldberg und ihr Team der Virginia Tech University wollen die verschiedenen Varianten von Wildtieren auch in Zukunft untersuchen, um mögliche Mutationen und deren Auswirkungen festzustellen.

Prognosen für die Zukunft

Ob und wie sich Mutationen von SARS-CoV-2 ausbilden werden, ist noch unklar. Auch ist fraglich, ob die Beobachtungen der Wildtiere in Nordamerika einen Hinweis darauf geben könnten, inwiefern SARS-CoV-2 auch in deutschen Wildtierpopulationen verbreitet ist oder sich in Zukunft verbreiten wird. Berichte über Wildtiere, die in Zeiten von Corona-Lockdowns in die Städte, und damit näher an den Menschen kamen, lassen mögliche Infektionen auch in Deutschland nicht unwahrscheinlich wirken.