Spannende Blattjagd: erfolgreich auf den Rehbock

roe-deer-2915276_1920

Hat der Bock den Jäger erspäht, sollte kein Muskel sich mehr regen. (Foto: Pixabay.com/apkwaker)

Eine der spannendsten Jagden steht bevor: Die Blattjagd. Dabei gilt es einiges zu beachten, um erfolgreich zu sein.

Wenn die Hitze über den Feldern flimmert und man allein schon bei dem Gedanken an Bewegung ins Schwitzen kommt, ist das Rehwild mitten in der Paarungszeit. Die Böcke treiben sich am helllichten Tag durch die Landschaft und zeigen sich dabei unbeeindruckt von Autos oder gar Menschen. Getrieben von ihren Hormonen wollen sie nur eins: sich fortpflanzen. Und diesen Trieb macht der Jäger sich zunutze.

Kontroverse Blattzeit

Ende Juli bis Mitte August ist die Zeit, in der ein Jäger seinen Blatter einpackt und im Revier sein Glück versucht. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um einen Rottumtaler, einen Buttolo oder einen anderen Blatter handelt. Fragt man zehn Jäger, bekommt man sicher 12 Meinungen, welcher Blatter sich am besten eignet und zu welcher Tageszeit, bei welchem Wetter und an welchem Ort man die größten Erfolge hat. Egal ob bei Regen oder flimmernder Hitze, im Feld oder im Wald, mit Kitzfiep oder Sprengruf, die meisten haben schon Böcke in scheinbar unmöglich anmutenden Situationen springen sehen. Einige Punkte sollte man dennoch nicht außer Acht lassen, wenn man seine Chancen maximieren möchte.

Die Deckung ist entscheidend

Wer einen Bock anblatten möchte, für den ist eine gute Deckung entscheidend. Auch ausreichend Abstand zum potenziellen Einstand ist hilfreich und es muss auf den Wind geachtet werden. Wer einen Bock aus der Distanz anblattet, hat genügend Zeit zum Ansprechen. Ein Jäger, der sich unmittelbar vor der Dickung platziert, wird kaum Zeit haben, in Anschlag zu gehen, wenn ein Bock auf den Fiep gesprungen kommt. Wer im Wald blattet, der sollte außerdem mit leisen Rufen beginnen. Mit der Zeit können die Rufe lauter werden und man kann den Sprengfiep einbauen. Dabei sollte man die Umgebung im Blick behalten. Der Bock kann plötzlich vor einem stehen. Die Krux beim Blatten: das Rehwild kann uns relativ zuverlässig orten. Eine gute Deckung ist daher das A und O. Schnelle Bewegungen sollte man vermeiden und im besten Fall vom Boden aus Blatten statt von einem Hochsitz. Denn die Geiß sitzt schließlich auch nicht auf dem Baum.

Ein Quäntchen Glück

Immer wieder stellen Jäger sich die Frage, wann der beste Zeitpunkt ist. Auch hier scheiden sich die Geister. In der flimmernden Mittagshitze sind die Chancen in der Regel nicht so gut, wie in den frühen Morgenstunden. Trotzdem ist es nicht ausgeschlossen, dass auch bei 30 Grad im Schatten ein Bock auf das Blatten springt.

Nach einem Gewitter oder einem Regenschauer bewegt sich das Wild generell verstärkt. Diese Zeit kann sich ein Jäger zunutze machen.

Letzten Endes ist es bei der Blattzeit genauso, wie immer auf der Jagd: vieles ist einfach Glückssache.