Die Künstliche Intelligenz (KI) ist auf dem Vormarsch. Nun soll mit ihrer Hilfe das Rotwild erforscht werden.
Das Land Schleswig-Holstein gewährt dem Lansdesjagdverband einen Förderbescheid über 70.000 Euro. Mit dem Geld soll das KI-Projekt „Rotwild ID“ ermöglicht werden, um das Verhalten von Rotwild zu erforschen.
Effektive Forschung durch KI
Rotwild leidet schon lange unter genetischer Verarmung. Das Land Schleswig-Holstein führt es daher auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Mit dem Projekt „Rotwild ID“ soll mittels künstlicher Intelligenz das Raumnutzungs- und Wanderverhalten der Tiere erforscht werden, um gezielt Gegenmaßnahmen umzusetzen. Die bisherige kosten- und arbeitsintensive Telemetrie soll dadurch ersetzt werden. Diese ist zudem auch mit Stress für die Tiere verbunden. Das Einfangen und Betäuben einzelner Tiere, um sie mit einem Sender auszustatten, wird durch das Projekt überflüssig.
Software zur Gesichtserkennung
Die KI wird mit Daten aus dem Wildpark Eekholt gefüttert, um sie zu trainieren. Durch das Auswerten der Fotos von Wildkameras ist sie in der Lage, verschiedene Wildtiere zu unterscheiden – ähnlich einem individuellen Fingerabdruck. Ziel des Projektes ist eine Gesichtserkennungssoftware zu entwickeln, um zuverlässig einzelne Tiere identifizieren zu können. Dadurch soll ein neues Instrument für die wildbiologische Forschung bereitgestellt werden.
Perfekte Bedingungen im Waldpark
Der Wildpark Eekholt bietet optimale Bedingungen und Kontrollmöglichkeiten, um die KI zu trainieren. Er beherbergt drei Rotwildrudel unterschiedlicher Herkunft. Auch die landschaftliche Umgebung bietet ideale Gegebenheiten, um die Umsetzbarkeit unter realistischen Bedingungen zu testen und zu bewerten. Das Ergebnis des Projektes wird der Wissenschaft kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Tradition und moderne Technik
„Das Projekt Rotwild ID zeigt anschaulich, wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten und der Nutzen von Künstlicher Intelligenz sind – auch in eher traditionellen Bereichen und Branchen, in denen man KI zunächst nicht vermutet“, sagte Dirk Schrödter, Digitalisierungsminister des Landes Schleswig-Holstein.
„Tier- und Naturschutz, aber auch Jagd und Verkehr gehen bei diesem KI-Projekt mit der Künstlichen Intelligenz eine beeindruckende Symbiose ein. Neue Technologien und Daten nutzen, effizient arbeiten, Kosten sparen, Mitarbeitende entlasten: Rotwild ID ist vorbildgebend für Unternehmen und Institutionen in Schleswig-Holstein, sich mit KI zu beschäftigen.“